Beitrags-Archiv für die Kategory 'Musik'

Altes Netzwerk reaktivieren

Samstag, 26. Dezember 2020 10:56

Es wird nun wirklich Zeit, ein altes Netzwerk wieder zu aktivieren. Brücken zwischen Kunst und Wissenschaft sind in den letzten Jahren eher rarer geworden. Es findet einfach nicht mehr statt. Dabei gibt es neue Möglichkeiten.

Gebrauchsgut Lehre

Von der Lehre will ich gar nicht anfangen. Die ist so sehr zum Gebrauchs- und Konsumgut geworden, im Digitalsemester betreibe ich eher einen Online-Store und First-Level-Support. Helpdesk, vielleicht. Da ist vom Akademischen nicht mehr so viel übrig. Vieles davon hat mit zu viel Verständnis, seltsam verstandenen Servicestrukturen, Zertifikatserfüllung und einer schreienden Vermeidung des Inhalts zu tun.

Unsoziale Netzwerke

Obendrein habe ich mich zu lange auf sogenannte soziale Netzwerke verlassen. Die waren vielleicht mal sozial. Inzwischen sind sie das kaum noch. Nur noch ein Strom von Wiederaufgewärmtem, Pseudo-Erinnerungen, Reposts von Empörungen und Empörtheit, Werbung natürlich. Jedesmal das neue, ultimative Dingsda, ohne das man auch schon bis gestern nicht überleben konnte, geschweige denn Profi sein.

Rausschreien bleibt

Rausschreien bleibt, Diskurs erscheint anachonistisch. Und das ist doch sehr schade. Wir haben früher mehr organisiert. Vielleicht waren wir darin manchmal unsere eigene Reality-Soap (jaja, ich weiß, Seife ist geil, hab’s nicht vergessen). Na und? Die war wenigstens spannend. Und sie musste nicht mit Hipsterbart gepaart zwangsweise distopisch sein. Ich vermisse das Utopische. Distopien sind so leicht. Man muss nur die Fantasie gehörig quälen, und schon ist alles dark and gritty. Das will ich auch nicht hergeben, zumal das Analytische darin eine gewisse Freude mit sich bringt. Aber dafür die Utopie gleich ganz zu opfern oder wahlweise im ewig Gestrigen zu versauern? Nein danke!

Rotierende Label

Daneben diskutiert sich meandrig die Bedingung des immer wieder neu bezeichneten Alten, bloß nichts wirklich verändern, aber lieber mal einen neuen Begriff auf’s Selbe kleben. Ändert nichts. Vielleicht bin ich auch einfach nur der ständigen Relabeling-Prozesse müde. Da ist für mich gar nichts “doppelplus gut” dran.

Worin wir mal gut waren

Wir haben so viele Räume aufgebaut, Schreiben, Werken, Konzipieren,  Verwerfen, ForumWorum, KreatTag, Werk- und Produktionsstätten, Menschen mit Tatendrang ausgestattet, inkl. uns selbst. Nun haben wir ja eher mehr Ressourcen, mehr direkte Affektoren. In tümelnder Weltverklärung hinterherzutrauern grenzt an Dummheit, ist Dummheit. Nichts gegen Dummheit. Obwohl, doch.

Neu machen

Also muss ein altes Netzwerk neu angefacht werden. Ein schelmisches Grinsen bleibt mir, hab’s mir ja halb gestohlen. Denn das alte Netzwerk gibt’s doch immer noch. Alles noch da.

Thema: Bild und Kunst, Hochschullehre, Musik, Politik und Gesellschaft, Realität, Staunen und Zweifeln, Worte | Kommentare deaktiviert für Altes Netzwerk reaktivieren | Autor:

Kleine Zeitmaschinen

Montag, 8. Februar 2016 22:47

Das sind jetzt keine echten Zeitmaschinen. Und doch, kleine Maschinen, die ein Betreten der Vergangenheit möglich machen. Wenn man sie fliegen kann. Obschon fliegen gar nicht so sehr der richtige Ausdruck ist. Es wäre ja meist durchdringend langweilig, die verklärten Momente nochmal zu desillusionieren, indem man sie nochmal besucht. Aber nicht immer. Manche Momente, oho, die sind, neu betreten, unglaublich mehr als man sie je verklären könnte. Klar, beim Besuch des Vergangenen, erklärt sich das Große erneut. Und daher muss man die kleinen Biester auch nicht nur technisch fliegen können, sondern auch noch ganz genau überlegen, welchen Momenten man seine Aufmerksamkeit widmet. Man muss sie irgendwie auch intelektuell fliegen können.

Was erhofft sich der Zeitreisende davon? Die Kartharsis wiederholen? Das wäre im Erfolgsfall ja sinnlos. Bleibt dann “nur” Affekt? Aber sicher! Die Altmeister konnten den so wundervoll großartig bedienen. Da werde ich jedes Mal dran erinnert, wenn ich einen (mir ganz besonderen) davon in Halle auf dem Marktplatz freundlich aber gerade so heimlich grüße, dass man mich nicht über das übliche Maß hinaus für verrückt erklärt. Und, oh, habe ich da eine Ehrfurcht. Und eine Dankbarkeit. Saß der, reichlich vollgegessen, verssessen auf den Klang hinter Holz und gab’s der Feder, als gäb’s keinen zweiten Tag! Aber das allein reicht natürlich nicht aus. Tragen doch so viele fast ihr ganzes Wesen in solche Momente. Kultur. Das darf man jetzt schon mal gut finden.

Ich will’s jetzt mal so sagen. Und zwar in voller Überzeugung: Zum Henker mit den Idioten, die den Affekt aus der Musik haben wollten. Ein rein intellektuelles Drahtgitter ist bloß eine tote Struktur. Das ist Form ohne Inhalt (J. Cage), das ist Leerstelle ohne Entwurf, das ist Architektur ohne Fenster und Türen. Ich will damit sagen: Das ist dumm und nicht einfach nur dümmlich. Aber das ist auch faszinierend: Der Kopf lässt sich vortrefflich zur Verdummung einsetzen.

So. Zurück zu den Zeitmaschinen, die mir also ein Fenster in die besondersten aller Momente ermöglichen. Einen Einblick, wer so will, in das allergeheimste dieses seltsamen Wesens, das es immer noch zu erkunden gäbe. So sucht man bis hier hin bestimmt Metaphern in Verlängerung einer irgendwie zu bestimmenden halbendgültigen Sehnsucht. Aber sie sind tatsächlich ganz technisch, ganz profan, komplex und gleichzeitig einfach auf Metaphernebene zu begehen.

In einer langen Kette der Dinge will ich dann auch mal ganz bescheiden und artig Danke sagen, Unchirp, Era-D, refinement, ATR-102, Massive Passive, nur um mal einige Bausteine der durchaus reellen kleinen Zeitmaschinen zu nennen. Denn darin kann man schonmal an ganz besondere Orte zurück fliegen. Auf, los geht’s in die Erinnerung. Der große und eigentliche Dank wurde ja schon sehr oft ausgesprochen. Spero!

Thema: Musik, Staunen und Zweifeln, Technik | Kommentare (0) | Autor:

Lighter Borne: Joanna Newsom Divers Tour in Köln

Sonntag, 8. November 2015 18:03

Gibt’s das in Avantgarde, zeitgenössische Musik vielleicht, aber dann auch Folk, nur so’n Bisschen? Wie ein romantischer Liederabend aber mit Schlagzeug und Bratsche? Harfe wäre schön. Und Klavier. Jede Mengen Saiten als Lauten und Gitarren obendrauf. Sowas von der Art, dass es deinen Kopf nimmt und irgendwo hin trägt. Dass es ein paar Türen aufstößt und dich schweben lässt, gleich für ein paar Tage. Dass es dir im Wesen herumfuhrwerkt, einfach weil das geht, wenn alle Fäden und Geschichten richtig zusammen getragen werden. Etwas, dass dich trifft, weil du diese Klarheit irgendwie auch schonmal gerne gehabt hättest. Etwas, das nichts beschönigt, und das dir trotzdem Mut macht. Etwas, das komplex genug ist. Vielleicht immer einen Tick zu komplex. Was wirklich das schönste Kompliment ist, wenn man mal genau hin hört. Das können ja nur wenige Musikerinnen und Musiker. Joanna Newsom gehört dazu. Schlicht atemberaubend, und Gewissheit in Schöneit im Klang. Da ist eine hohe Virtuosität sogar bloß eine Nebensache, ein technisches Beiwert, so wie es sein soll.

“And in an infinite regress:
Tell me, why is the pain of birth
lighter borne than the pain of death?”

Joanna Newsom, Divers Tour 2015, 6.11.2015 in Köln. Nicht weniger als wundervoll. Weil: voller Wunder. Danke, Joanna Newsom und Band. Danke für ein wirklich außerordentlich schönes und zugleich brillantes Stück Welt!

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Arminio in Halle: Zeuge der Verletzlichkeit

Dienstag, 10. Juni 2014 12:35

Der Arminio in Halle. Bei den Händelfestspielen.

Festspielorchester und Ensemble ingesamt berauschend, vielfältig, machtvoll. Allem voran die wunderschönen Stimmen, allesamt. Unbedingt hin!

Die Inszenzierung ist mir erstmal nicht gefällig. Sie startet zunächst beinahe platt vor gemalter Mauer und vor gemaltem Einsturz derselben. Ergießt sich dann aber in einer Parabel. In einer Innenschau der Oper (auch wörtlich, denn durch das Bühnenbild suggeriert, sitzen wir bald hinter der Bühne, werden Bündnispartner der Kunst, der Künstler und des ganzen Geschehens). Wir sehen die Verletzlichkeit der Kultur. Wir, Publikum, stehen ja plötzlich hinter der Bühne, hinter dem Geschehen und sehen immer wieder, dass der Vorhang fällt. Ein Teil der Handlung ereignet sich im Enthoben-Verborgenen. All jene Dinge, die sich dem Geschichtsverständnis enziehen (immanent) und all jene, die sich den Härten des Kunstbetriebs widmen (aktuell). Und bis zum Schluss kämpfen sie alle für eine Tugend der Bewegung. Immer angegangen vom Formalen. Nichts ist grimmiger als dieser unaufhaltsame Tod, ein Lustmolch und Voyeur gleichzeitig, der ohne Stimme kommt, der immer da ist. Der sich aufgeilen will, aber nichts gibt. Und der sogar die Handlung unterbrechen kann. Niemand sonst kann das. Und in seinem verlängerten Arm, gibt er Regie noch an, wenn er doch eigentlich längst verjagt wurde, wenn der Vorhang – auch unser hinterer – längst gefallen ist. Auf der Bühne hat die Tugend freilich gesiegt. Hinter der Bühne noch längst nicht. Aber wir lernen auch: Die Bücher können hier in der Oper (im Theater) dem Feuer  wieder entnommen werden, dem sie einst so unachtsam übergeben wurden. Was für ein Hoffnungsschimmer vor welch schöner Darbietung.

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Eine unzähmbare Alcina

Sonntag, 8. Juni 2014 11:11

Dresden. Semperoper. Händels Alcina.

Erstmals eine unzähmbare Alcina gesehen. Alles Gedachte über den Haufen geworfen. Die Neu-Freudsche Interpretation im Ruggiero war mir zu platt, und das hat sich auch auf “Verdi Prati” und “Sta nell’ Ircana” ausgewirkt. Wobei letzteres unglaublich gut zum Entlarven eingesetzt wurde. Vanessa Goikoetxeas Alcina war unglaublich. Auch stimmlich überirdisch. Völlig begeistert. Eine komplett neue Sicht. Das Bühnenbild (ständig in Bewegung) etwas, was einen noch im Tieftraum heimsucht (im positiven Sinne). Ich habe noch nie eine so lästige Bradamante gesehen (danke allein schon dafür: Christa Meyer), überraschend schön Christel Loetsch’s Oberto: was für eine Präsenz. Veronica Cangemi hat uns als Morgana bezaubert. Na, und, wo ich doch nicht eben ein Oronte-Fan bin: Jetzt hab’ ich’s auch endlich kapiert. Dank Simeon Esper. Meinen Ruggiero kann ich aber dennoch nicht hergeben. Das mag man mir nachsehen. Wenngleich mich die völlig andere Interpretation sehr gefreut hat! Bravi, Bravi. Was für ein schöner Abend.

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Schweizer Roadtrip: Ernst, Bach, Gottwald

Samstag, 1. Juni 2013 11:20

Nun denn, hier also der Begeisterungssturm zum gestrigen Tage. Viel Raum für Dialektik bleibt da nicht. Ich hoffe also hier nicht nach den Maßstäben einer kühlen Erörterung beurteilt zu werden. Zunächst sei die Fahrt selbst erwähnt. Ein Roadtrip erster Güte mit Steffi und DanDan. Bald alte, bald neue Musik im Ohr auf Riehen (bei Basel) losgeflogen.

Die Welt von Max Ernst und die darin liegenden, wundervollen Abgründe erkundet. Eine beachtliche Sammlung hat die Fondation Beyeler hier zusammen gerufen. Viele Exponate aus privater Hand, eine Ausstellung, die man also weder so noch überhaupt unbedingt alle Tage zu sehen bekommt. “Die Menschen sollen nichts davon wissen”. Allein da könnte ich den ganzen Tag davor verbringen, ganz zu schweigen von der “ganzen Stadt”. Der Blick in der Nähe vereint Zivilisationserklärung und -kritik. Die Schlachten kurz unter den stillen Krönungen, alles getragen von einem Wunsch, mitten in die Erde gebettet zu sein—und drängt dabei wie Schichten von Waldboden nach oben—das Waldthema ist ohnehin auch sehr ausführlich beleuchtet worden. Nicht einmal die Drachen fehlen. Da lässt sich viel verbinden, was vorher nur lose im Kopf herum lag. Aber dies alles nur exemplarisch.

Nach einem Kaffe in einem recht urig-witzigen riehener Café: auf nach Zürich. In einer ganz lebendingen Vorfreude. Zu Zürich selbst diesmal nur soviel: Dass DanDan den Stadtverkehr nervlich überlebt hat, grenzt an ein Wunder und macht ihn auf dieser Fahrt ganz eindeutig zum Helden der Geschichte (Helden gehen bekanntlich “in die Geschichte ein”, hab ich mir mal unfreiwillig anhören müssen).

Im Publikum selbst lernen wir eine sehr charmanten und uns in Sachen Begeisterung für den Abend kaum nachstehenden holländischen Vermögensverwalter kennen. Ein Bankier der zurückhaltend-gebildeten Bauart, von denen am Stammtisch immer behauptet wird, es gäbe sie gar nicht mehr. Wir haben viel gelacht und ihn auf Anhieb sehr gemocht. Die Tonhalle ist auf jedenfall einer der schönen Aufführungsorte, zwar sehr beladen aber damit auch ganz klar erhaben. Über allem lassen die Schweizer hier Mozart, Haydn, Schumann und Beethoven wachen, eine halb wilde und halb gesittete Mischung, wie ich meinen will.

Im Programm treffen wir auf ein Bachprogramm. Und auf eine Neuigkeit von vorn herein. Das Chorstück “Cantos Sagrados” von James MacMillen war großartig interpretiert von der Zürcher Sing-Akademie und auch sehr feinfühlig geleitet. Das Stück selbst war zwar sehr behutsam konstruiert, ohne allzu viel Effektsequenziererei und ließ auch auf Anhieb eine ganze Reihe von sehr interessanten komplexen zeichen erkennen. Dennoch war es mir etwas zu leer, etwas zu frei von Tiefe, was dann auch die wirklich großartige Interpretation nicht mehr gänzlich auszugleichen vermochte.

Die Sinfonia aus BWV 209 kommt noch etwas sperrig daher, was bei Ton Koopman eigentlich verwundert. Wenngleich die wundervolle Sabine Poyé Morel mit der Holzflöte keine Bewegung, keinen kleinen Impuls scheut, Herrn Koopman (Dirigent) einen Tick inspirierter bei der Hand zu nehmen—es hätte ihm (und der Musik sowieso) gut bekommen, wenn er sich auf dieses nur eine kleine Nuance zu zaghaft implementierte “unmoralische Angebot” etwas mehr eingelassen hätte.

Die Kreuzstabkantate zeigt ohnehin Leid und Leuterung auf eine sehr persönliche Weise, exemplarisch. Die in die Musik im Grunde bereits vorgezeichnete Leichtigkeit (“Da leg ich den Kummer auf einmal ins Grab”) wurde von einer leichten Interpretation getragen. Klaus Mertens und Ton Koopman routiniert Hand in Hand. So rauscht uns “Komm, oh Tod, du Schlafes Bruder” auch nicht romantisch um (eines der wenigen barocken Stücke, wo man das glaub ich trotzdem einfach des Affekts halber irgendwie dürfen sollen dürfte, weil’s soviel Spaß macht, auch wenn’s historisch nicht ganz korrekt ist). Die ganze Kantate und damit auch ihr Schluss kommen leicht daher, wie ein bereits vollzogener Abschied. Was durchaus mehr als passt. Aber Hubert von Goiserns mystisch-romantische Orgelraserei kann darin dann natürlich keinen Platz finden.

Pause. Guter Wein (wir sind ja in der Schweiz). Dann Grinsen: Die Kantate “Auf, schmetternde Töne der muntern Trompeten” wird von einem Spielmannszug eröffnet, die Bläser marschieren ein, die Sänger im Schlepptau. Die Kantate ist ja fröhlich, fürwahr. So ist sie geschrieben. Bach kriecht praktisch dem August von Sachsen bis zum Anschlag… Und genau da wird sie auch ein wenig traurig, nie offen, aber auf der Metaebene. Sie kommentiert im Pomp, was die Musik, deren Erfüllung in Reinform man ja Bach bisweilen nachsagt, auch so alles macht um sich selbst ein Momentum sein zu dürfen. Impulserhaltung, Überlebenserhaltung. Und das alles trifft uns nicht wegen eines inszenierten Bruchs. Da jubeln die Musiker so frei über den König von Sachsen, dass sich nur im Kopf die Frage einschleicht: “warum tun die das?” Natürlich, weil’s da so steht. Dennoch: gäbe ja auch noch andere Bach-Kantaten. Und dieser Bruch gelingt, ganz ohne allzu massiven V-Effekt, dennoch spürbar, nie im Vorwurf, nur ganz subtil. Ein bereichernder, über den Abend hinausweisender Denkanstoß. Ich liebe sowas.

Dass wir dann auch noch Franziska erleben durften, war natürlich die Krönung und gleichzeitig der ursprüngliche Impuls zu kommen. Es ist einfach unglaublich, wie ein Mensch in so unmittelbarer Bewegung in so vielfältigen Anlässen und mit einer solch scheinbaren (!) menschlichen Leichtigkeit, einen nachhaltig und wieder kehrend so tief berühren kann. Auf eine Art etwas hervorzubringen, das auf jeden Fall über das alltäglich Erlebbare hinausweist, so dass es gelingt Musik im Eigentlichen erscheinen zu lassen. Immer wieder. Und immer wieder unwahrscheinlich schön. Eine Objektivität wird mir hierbei und aus genannten Gründen nicht mehr hervor gehen.

Was für ein Tag!

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Musikalische Muster

Donnerstag, 2. Mai 2013 21:07

Wir haben noch nicht alles geschrieben. Wir haben auch schon längst noch nicht alles gehört. Wurde gerade klar. Der zirkuläre Bezug des Erhörten (und des Unerhörten) ist eine selbst-referentielle Funktion der Ästhetik, daher fällt die Suche nach Neuem, das hinreichend alt ist, so schwer. Ausbrüche geschehen bisweilen aus Langeweile oder aus Übermut. Eine generative halb-parametrische und zentrische Grammatik erlaubt musikalische Muster mit einer nicht-willkürlichen Wiedererkennbarkeit und kann gleichzeitig gewichtet-stochastische Verteilungen verwenden. Klanglich wird das, soweit ich das momentan bereits beurteilen kann, hoch spannend. Alles noch in den Kinderschuhen. Aber: endlich mal wieder eine neue Erfindung. Was für ein schönes Leben!

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