Erstesantwortgestammel eines Reisenden

Donnerstag, 3. Dezember 2015 21:00

Liebe Hallische Studierendenschaft,

die Worte, die… hmm, nein moment mal, die kommen offensichtlich nicht leicht gerade… also, ich… Ihre Post heute hat mich unglaublich überrascht. Auch habe ich immer noch sehr weiche Knie. Ich hätte mir niemals träumen lassen, dass mir so etwas einmal passiert. Erfasst habe ich das noch nicht ganz, und mir steht gewiss eine recht schlaflose Nacht bevor. Was Ihr schöner Brief letztendlich bewirken wird, das kann ich mir trotz einiger Jahre Praxis innerhalb vierer Universitäten wirklich nicht vorstellen. Jenseits der politischen Dynamik solcher Dinge sage ich aber: Danke, und zwar von Herzen, für die bislang und garantiert auch noch sehr lange höchste Ehrung, die ich mir überhaupt vorstellen kann. Für mich war das heute ein zutiefst akademischer Moment. Einer, den ich niemals vergessen werde.

Völlig perplex und noch gar nicht ganz wieder beieinander,

von Herzen Ihr
PPD

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Lighter Borne: Joanna Newsom Divers Tour in Köln

Sonntag, 8. November 2015 18:03

Gibt’s das in Avantgarde, zeitgenössische Musik vielleicht, aber dann auch Folk, nur so’n Bisschen? Wie ein romantischer Liederabend aber mit Schlagzeug und Bratsche? Harfe wäre schön. Und Klavier. Jede Mengen Saiten als Lauten und Gitarren obendrauf. Sowas von der Art, dass es deinen Kopf nimmt und irgendwo hin trägt. Dass es ein paar Türen aufstößt und dich schweben lässt, gleich für ein paar Tage. Dass es dir im Wesen herumfuhrwerkt, einfach weil das geht, wenn alle Fäden und Geschichten richtig zusammen getragen werden. Etwas, dass dich trifft, weil du diese Klarheit irgendwie auch schonmal gerne gehabt hättest. Etwas, das nichts beschönigt, und das dir trotzdem Mut macht. Etwas, das komplex genug ist. Vielleicht immer einen Tick zu komplex. Was wirklich das schönste Kompliment ist, wenn man mal genau hin hört. Das können ja nur wenige Musikerinnen und Musiker. Joanna Newsom gehört dazu. Schlicht atemberaubend, und Gewissheit in Schöneit im Klang. Da ist eine hohe Virtuosität sogar bloß eine Nebensache, ein technisches Beiwert, so wie es sein soll.

“And in an infinite regress:
Tell me, why is the pain of birth
lighter borne than the pain of death?”

Joanna Newsom, Divers Tour 2015, 6.11.2015 in Köln. Nicht weniger als wundervoll. Weil: voller Wunder. Danke, Joanna Newsom und Band. Danke für ein wirklich außerordentlich schönes und zugleich brillantes Stück Welt!

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Keine Hirnwindungen

Montag, 24. August 2015 10:46

Springst mir mit dem anderen
ins Auge als sei’s in Auge
gegangen sind zwar längst
alle schönen Momente waren
gezählt war auch der unendlich schnöde
Mammon geht von dannen
sieht die Wiese nicht mehr
vor lauter Augen, worin
Aufmerksamkeiten springen
als seien es keine Hirnwindungen

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Gelegentliche Universumsentstehung

Donnerstag, 11. Juni 2015 14:10

Ein Urknall, auch ein metaphorischer, ist etwas wirklich schönes. Jedenfalls, wenn man Glück mag und sich nicht mit Zufriedenheit zufrieden gibt. Immerhin entsteht ein Universum, und das ist ja schonmal was. Allerdings brechen ja vermutlich die meisten Universen offenbar innerhalb von noch kürzester Zeit zusammen. Das ist von “außen” betrachtet nicht so schlimm, weil unendlich viele davon entstehen. Obwohl es dazwischen natürlich eigentlich keine Kausalität geben dürfte, wird eine a posteriori-Verknüpfung schon aus kognitionspsychologischen Gründen wohl nicht umgehbar sein. Schön, dass wenigstens später alles wieder zusammen hängt.

NeueUniversen

Die Metapher mag in ihrem Zielbereich etwas endlicher daher kommen (welch Glück wiederum). Was für ein Treibstoff also, einer Universumsentstehung beizuwohnen. Und, Mensch der man ja manchmal so ist, freut man sich über eine Konstante, die einem Universum eine Zeit verleiht, die jenseits von Bruchteilen von Bruchteilen liegt. Das kann man von einem Universum natürlich nicht a priori erwarten. Aber wünschen kann man sich’s ja mal. Andernfalls ist die Entstehung auch im Petasekundenbereich immer noch ein schöner Treibstoff der erschaffenden Idee(n). Das kann also zwar schief gehen, aber schief gehen kann’s nicht.

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Eingebautes Memento Mori

Donnerstag, 28. Mai 2015 16:24

Keiner ist. Er kann immer noch. Oder mehr. Es fehlt. Was?

Gut gut, in Ordnung, wir haben der Verworrenheit immer schon Raum gegeben. Sei es zur Verklausulierung (kulturelle Encodierung) der Idee, vielleicht an sich. Oder aus verschiedenen anderen Gründen. Man mag mir auch den Vorwurf machen, dass ich meine Gedanken nicht ordnen kann. Das ist möglich. Gleichzeitig ist es auch Quatsch, weil ich meine Gedanken ordnen muss. Andernfalls geschieht mir seltsames in der Welt. Ich verfüge über den unermesslichen Luxus, davor keine Angst haben zu müssen. Das rettet mir manchen Tag. Manchmal sogar ganze Wochen. Und am Ende steht dann doch das Ideengebäude, mehr oder weniger. Aber mehr auf solidem Fundament. Jetzt trägt eine vorauseilende Rückschau immer auch Überraschungen. Zum Beispiel menschliche. Manchmal ist das gruselig, manchmal ist das lustig. Selten ist das uninteressant. Meist ist das inspirierend. Und es spinnen sich immer gleich multiple Fäden, die irgendwie immer auch Irrsinn in sich tragen. Das Memento Mori ist darüber faktisch schon eingebaut. Und wenn das kein Geschenk ist?

Und dem verseltsamten Lieferdienst stelle ich einstweilen die Frage: Wo bleiben meine blöden Rollos? Ja, wo?

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Scharrt Nachts am Narr, Kugelbällebad

Freitag, 8. Mai 2015 12:49

Ich könnte mich kugeln, kugelig Kugeln, wie ein Ball im Bällebad, sei es auch, um in jemandes Bauch vorzukommen. Papier mag eine Schachtel Etwas umranden, weit entfernt spinnen die Alten das Glück, unaufhörlich, und etwas gerät, bald merklich, bald unmerklich, um die Schatten des Vertrauten. Ha, wir sind ihnen durch die Finger gewischt, sie haben sich im Fädenlähmen verzählt. Diesmal war die Zeit der Hebel, zumal alles letzten Endes aus dem Nichts geboren wurde. Meine Güte, Menschen, die Überraschungen sind doch unplanbar. Kannst sie, Zauberhut, nicht suchen und trägst Du auch nochsoeinen großen Hut mit Dir herum. Es fliegt im Herbst die Krähe wieder nach langer Gefangenschaft. Was für ein Geschenk, während das Lösen vom Unfung und die Gewissheit, dass nun der Ankerpunkt ein anderer ist, sich in hohlem (meinem) Verstande breit macht, als sei’s spontan beigebrachte Brüllerei in einer Sekunde der Unachtsamkeit: Ich hatte so oft (und wie so oft) an völlig falscher Stelle gesucht. Dachte gar, die Weltverrückung müsste sich noch einmal auf die gleiche Weise einstellen. Was für ein dem Chaos gegebener Narr ich doch bin. Das im Spiegel zu entdecken ist befreiend. Auftakt Verwandlung, weil diese Dinge wohlgewollt immer so geschehen, dass sie das Unerwartete treiben.

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Looking at the greater goods

Sonntag, 1. Februar 2015 17:32

Just looking at the greater goods made them feel at home

Just looking at the greater goods made them feel at home.

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