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Meinigkeit und Selbstzerstörung bei Melonen

Freitag, 6. August 2010 23:59

Mit dem Spruch “iss mich, iss mich, vergiss mich nicht” hat man mir früher (sehr viel früher) aus Perspektive des Butterbrots z.B. die abendliche Mahlzeit schmackhaft zu gestalten versucht. Schon damals hat mich diese Animierung des Nahrungsmittels eher davon abgeschreckt, weiter zu kosten. Wer will schon etwas, das zum Zeitpunkt des Verzehrs über Bewusstsein, verfügt zu sich nehmen? Das kam mir reichlich seltsam vor. Will meinen: So lange das Brot eine Art Selbsreferentialität aufwies, war es als Nahrungsmittel Tabu.

Heute entdeckte ich vergleichbare Anwandlungen bei Melonen. Ausgerechnet während eines kurz-schweifenden Blicks in den Kühlschrank. Bei der Evaluation, ob da nun etwas gekauft werden müsse.

Diese Melone will gegessen werden. Und ich habe plötzlich den gleichen Konflikt wie schon vor vielen, vielen Jahren. Und wenn sie nicht gestorben ist, dann will sie auch heute noch verzehrt werden. Hier sei des Weiteren darauf hingewiesen, dass die Melone sich selbst zur Sicherheit und zur Wiedererkennung unterstreicht.

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