Behaviorale Entwirrung

Am Paper rumgeschraubt, wie ein Irrer. Altlasten ausgeräumt. Im Institut roch es wieder mal nach Exkrementen. Das war vor einem Jahr schon einmal so. Stück für Stück werden Rohre ausgetauscht, reaktiv, wenn’s wieder mal stinkt. Rohre, von denen jeder weiß, dass sie längst hin sind. Aber erst muss es stinken. Behaviorale Gebäudepflege.

Wenn ich einmal im Jahr aus Versehen fernsehe, dann kommt allerdümmste Werbung und allerdümmste Filme. Schön sequentiell hintereinander. Vermutlich hat das nicht mein Hinsehen selbst zur Ursache. Sicher sein kann ich da aber nicht. Kausalität ist ein Schwein. Nein, Kausalität ist zwei Schweine. Ich liebe meine DVDs. Nur manche nicht. Aber das hat mit den Filmen zu tun, die drauf sind. Ich habe ziemlich viele davon. Das macht mich zu einem Vielkäufer. Das Marketing erreicht mich trotzdem selten. Ich falle weder in der Action-, noch in die Kitsch-, noch in die Relevanzsparte. Darüber hinaus werde ich auf fast jeder dieser Scheiben dafür angebrüllt, dass ich den Film gekauft habe. Raubkopieren ist illegal. Weiß ich. Aber jene, die’s tun, bekommen das alles gar nicht zu sehen. Die werden nicht angebrüllt. Ich aber. Das kommt mir mithin seltsam vor. Ich sollte mal versuchen, meine Kunden dafür anzuschreien, dass sie sich für mich entschieden haben. Würde bestimmt interessante Situationen erzeugen. Aber das ist hier immer noch besser als die dümmliichen Fernsehprogramme rauf und runter. Das kann man nicht wirklich ansehen. Behaviorale Kundenpflege in vielen Gestalten (sorry, Link Schubert).

Das gleiche neulich beim Software installieren. Ja, ich kaufe auch Software. Ja, immer. Nicht nur manchmal. Ich habe ungefähr 15 Minuten für die Installation gebraucht und 4 Stunden (ist wirklich keine Übetreibung) bis ich den Kopierschutz über verschiedene Seiten auf meinen Dongle lanciert hatte. Der Raubkopierer braucht nur die ersten 15 Minuten. Nunja, wenigstens ist das die Ausnahme im Genre, wo ich normalerweise Software kaufe. Es leben die Audio-Pioniere! Es gibt ja dort auch deutlich bessere Konzepte diesbezüglich. Ich freue mich nun trotzdem auf den Einsatz der neuen Räume und Klänge.

Überhaupt: Klänge und Räume. Am Montag kommt seit langem mal wieder eine vollständige Musikpublikation heraus. Hab’s endlich mal wieder geschafft. Es gibt diesbezüglich demnächst auch noch ein paar mehr Überraschungen. Behaviorale Feedbackschleifen, idosynkratisch, natürlich.

Tja, und dann? Methodologische Kleinstirnigkeit mit theoretischer Abwesenheit ist nicht selten aber selten gut. Außer in Comicwelten. Und im Verein zur formalen Bestimmung von Inhalt ohne Bedeutung, deren Mitglied ich zweifelsohne immer sein werde. Man wird in jeder der genannten Hinsichten beobachten können, was sich tut. Transparenz ist was Feines.

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Datum: Samstag, 19. Dezember 2009 7:53
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Ein Kommentar

  1. 1

    Da hast du schön geschrieben 🙂 Ich liebe solche Gedankensprünge Applaus

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