Ohnmachtstaumel Nr. 9387

Alle machen’s. Foltern, Verhören, Leute verschleppen. Die sind schuldig, bis die Unschuld bewiesen wurde. Weil sonst kommen die ja vorbei und hauen uns tot—morgen früh oder so (wir könnten mal besonders aggressive Verkehrsteilnehmer foltern wir könnten ja mal die tolerierte Variante mit der nicht tolerierten vergleichen und uns ausmahlen, wieviel Elend wir uns selbst erlauben … Link hier weiterlesen). Tja, und wenn sie dann bewiesen wurde, die Unschuld, dann will man die Leute auch nicht mehr haben. Scheint wirklich egal geworden zu sein. Die Genfer Konvention zieht hier nicht mehr. Oder sie gilt nur noch für manche. Dazu werden neue Begriffe erfunden, um zu verschleiern, zu rechtfertigen. Während sich Kant auf irgend einer Wolke wohl eher die Kante gibt (wohlverdient, nebenbei), fliegt uns unsere eigene Propaganda um die Ohren. Gut, jaja, Einzelfälle und so und alles noch irgendwie im Rahmen... im Rahmen von was denn? Das traurige ist, dass die neue Rhetorik uns eine Instabilität verkauft. Das ist ja nicht falsch. Allerdings die Annahme, es sei früher einmal alles stabiler gewesen ist dumm. Nein, sogar saudumm. Selbsternannte Experten verkaufen Phrasen… “das kann man ja alles noch nicht so genau wissen.” Leute, der Terrorismus ist nicht in den 2000ern erfunden worden. Wirklich nicht.

Lange war ich ja so arrogant und hatte den Nordamerikanern hier einen Alleingang unterstellt—ich war sogar richtig sauer. Jetzt bin ich’s noch mehr.

Sollen wir mal was anderes anfordern? Ich meine, so “Wir sind das Volk”-mäßig? Oder als derzeit deutlich verspätetes “nie wieder”? Ist es schon soweit?

In der (Re)kapitulation, drei ausgewählte Beispiele:
Link Kurnaz
Link KSK Einsätze
Link Totenschändung

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Datum: Montag, 30. Oktober 2006 14:46
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