Aufbruch von Oslo

In Kürze verlasse ich Oslo, das in strahlendem Sonnenschein seinen Abschied gibt. Es ist keine Wolke am Himmel zu sehen. Wenn sich das hält, dann gibt es später sicher noch viel Interessantes zu sehen. Auf Birgits Anraten (“Pablo, Du gehst Dir für die Fährfahrt bitte unbedingt einen Wein kaufen, hörst Du?“) habe ich mir, ganz außerhalb meiner Gewohnheiten, im Vinmonopolet noch eine kleine Flasche gekauft. Ich trinke sonst grundsätzlich niemals, wenn ich allein bin. Nichtmal wenig. Aber Hausaufgabe ist nunmal Hausaufgabe (pllötzlich werd’ ich wohl sogar ein wenig typisch Deutsch). In Norwegen ist der Wein- und Spirituosenverkauf staatlich monopolisiert. Die dort ansässigen Verkäufer haben offenbar eine besondere Stellung. Wenn sie streiken, dann gibt es kein Alkohol zu kaufen. Den Rest können wir uns dazu denken.

Meine Wahl fiel auf eine Miniflasche Caol Ila, 12 Jahre. Es ist kein Wein, aber ich denke, die Hausaufgaben habe ich trotzdem erfüllt. Und irgendwie schien mir Single Malt dann doch noch einen Tick besser zu passen. Die Flasche werde ich garantiert nicht im Ansatz schaffen. Whisky ist absolute Genuss-Sache und kann schon allein deswegen nur in verhältnismäßig kleinen Quantitäten auf den Gaumen geraten. Und dann wird sie, die Flasche, irgendwann zu Hause stehen und dort den einen oder die andere freudige Genießerin finden. Über den Preis wollen wir lieber nicht sprechen. Mir ist auch gar nicht so klar, ob das nicht vielleicht sogar geschäftlich jetzt vøllig bløde von mir war: Es könnte ja schon sein, dass das Schiff vom Duty-Free-Wahn Gebrauch macht. Ich werde es herausfinden, und, nun, auf meiner nächsten unfreiwilligen Kreuzfahrt besseres Wissen wissen.

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Datum: Donnerstag, 22. April 2010 11:43
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Ein Kommentar

  1. 1

    Lieber Pablo,

    danke für Deinen Reisebericht! Bilder und Worte hinterlassen hier ganz schön Sehnsucht nach Weltenbummelei, auch wenn es bei dir eher die der unfreiwilligen Art ist! Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen 😉

    Patricia

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