Da zieht der Heinrich hin

Nun ausgerechnet du, der Heinrich, zieht nach Walhall, nun wirst du selbst zum Schädel dort. Was für ein schöner Beleg dafür, dass die Projektion soviel mehr Gewicht hat als jeder tatsächliche Inhalt. Schade um den Inhalt ist es kaum. Du fielst ohnehin nur ob der Blüte mancher Ideen auf nahrhaften Grund, wenn er, nunja, Tautologie, da war, der Grund. Und wie beruhigend das gerade sein mag für alle anderen, ein Zeichen: Hey, beruhig dich junger Revoluzzer. Denn mögest Du auch das Format des Heinrichs haben, sie loben dich am Ende fort. Sie schlagen dich indes mit hartnäckiger Beständigkeit und meißeln dich allenthalben in Stein. Darum hätte man dich allenthalben ruhig ehren dürfen. Lass es uns einfach so vereinbaren: Wir halten die gefährlichen Schriften besser weiter in den Köpfen verschlossen, so dass sie die preußischen Wachen vergeblich im Gepäck suchen. Ein beneidenswert glanzvolles Kunststück wäre es—entsprechende Fähigkeiten vorausgesetzt—den Schädel woanders hin zu entwenden. Zum Denken wird’s indes das gemütliche Gemüt ebensowenig anregen. Ach, Heinrich, inzwischen predigen sie ja öffentlich Wein und trinken heimlich Wasser. Wintermärchen 2.0.

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Datum: Freitag, 30. Juli 2010 7:29
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