Erste Rückführung an den Gabelung-Weg

Ist nicht ganz 16 Jahre her. Wie gestern eigentlich, dieses Heute. Es scheint eine Verständigung vertikaler Art zu daraus zu wachsen, dass ich mir das Verständnis eines früheren Ichs allmählich zögerlich zu erlauben im Stande bin. Das ist ein Anfang. So komme ich durch massive Rückmeldung der Welt und durch die Kollektion vielfältiger Einzelbegegnungen, die auch selbst ein noch ärgerer Misantrop als unwahrscheinliche Häufung klassifizieren müsste, immer näher an eine alt bekannte Entscheidung. Die Qualität insgesamt mag eine andere sein. Aber ich bilde mir ein, das liegt hautptsächlich an den veränderten (in der Regel gewachsenen) Gestaltungsmöglichkeiten, dem übergeordneten Einfluss auf und von mehr Umwelten. Vielfältiger, aber auch weiter in sich geschlossen. Insbesondere dadurch bedingt, dass eine stabile Ideologie, wenngleich noch politisch wirksam, denoch aber ohne Ausprägung bleiben muss. Welten sind Schatten. Und aus den Schatten erheben sich Formen, die Ähnlichkeiten zu Altbekanntem zeigen. Dabei hilft, dass die Kontinuität der Per-Sona, namentlich, äußerlich, eine überdauernde Objektpermanenz konstruieren lässt (es ist immer noch die Gleiche, obwohl sie längst eine ganz andere ist). Na, und somit dürfen diejenigen, die das möchten, das nun ganz klassisch oder in einem der neuen Sinne systemtheoretisch lesen. Wege führen also wieder zusammen. Ich hab schon öfter den dummen Spruch “man begegnet sich immer zweimal im Leben” vernommen (was für ein absurder Unfug, zweimal, immer). Ich hab verstanden, das bedeutet: “Kriegste alles wieder, wenn ich mal größer und mächtiger bin oder so”. Aber die Wege scheinen sich an neuralgischen Punkten zu kreuzen. Wie rum an diesem Punkten die Kausalität gepolt ist. Das vermag ich beim besten Willen nicht zu sagen. Es fühlt sich allenfalls in selten-romatischen Momenten danach an, als ob die Welt den Moment erzeugt. Klingt nach Schicksal. Klingt unwahrscheinlich. Und das kann man nun auch wieder doppelt auslegen. Theosophen, irgendwo? Aber verschieben wir dieses Gemetzel auf den nächsten, schlechten Hollywood-Actionstreifen. Wo die Gabelung auseinanderführt, führt sie in deutlich spürbaren Schritten wieder zusammen. Die Konvergenz erzeugt jetzt inbesondere an den Stellen Verwerfungen, an denen Linientreue gefordert wird. Ich bin ja nichtmal der Fluglinie treu. Also wird das nichts auf diesem Weg. Und wenn die Welt mich zwingt—so würde ich das jedenfalls empfinden—die alte und nicht mehr gültige Entscheidung künstlich aufrecht zu erhalten, dann müsste ich mich nach einem konzentrischen Prinzip entscheiden: Von innen nach außen. Von Kollegen wurde ich wegen meines Grundsatzes, den ich vereinfachend als “Mensch bleiben” bezeichne, nicht selten sehr schräg und zum Teil mitleidig angesehen. Ob das ein klarer Hinweis ist? Liebe Welt, ich brauche in dieser Hinsicht eher ein Rockkonzert als ein leises Klingen im Walde. Nicht, weil ich taub bin, sondern weil ich zutiefst impulsiv bin. Aber ich erkenne an, dass mir insbesondere in der Konvergenz eine klare Nachricht zuteil wird. Denn das Momentum aus den Impulsen entspringt paradoxerweise einem Ort, und das war nicht nur schon immer einer der erklärten (und institutionalisierten) Zwecke dieser Art von Orten, sondern auch der von mir ursprünglich zum primären Ziel erwählte. Wenn ich genau hinsehe—ich habe seit längerem erneut gesagt bekommen, dass ich das gefälligst tun soll—dann entdecke ich etwas bislang Unglaubliches. Es scheint, als muss ich mich auch vollständig neu darin entdecken.

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Datum: Donnerstag, 12. Mai 2011 16:22
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