Quantifizierung oder Quantisierung der Begeisterung

So ist er also. Der Alltag. Fragt nicht viel und schüttet den Schreibtisch mit Prozessen voll. Zum Glück ist der stabil. Dazwischen ein Lichtblick mit Stern und einer mit mehreren Sternen. Sterne sind gut. Die vergibt man, oder man bekommt sie. Im Januar habe ich mal welche bekommen. Und das hat sich gut angefühlt. Fast so, als seien sie in der Nähe eines Mondes (ob das ein Mond ist?). Die anderen Sterne sind Quantifizierung oder Quantisierung der Begeisterung. Fast wie nebenbei bekomme ich von einem sehr geschätzten Kollegen ein brandgutes, ein ehrliches, ein reflektiertes Lektorat. Kann sich noch jemand erinnern, als das noch keine Seltenheit war? Wir leben ja heute in… das ist natürlich Blödsinn. Klar, Nostalgie geht immer. Es gibt immer auch andere Zeiten mit anderen Räumen, die um Planeten entfernt seltsam zwischen den Kognitionen hängen bleiben. Seltsame Konnotation. Es gibt heute mehr Gins. Deutlich mehr Gins. Und sie glitzern, wie Utopische Blasen vor arrangierten Bar-Wänden. Offenbar mögen Kunden jetzt eben diesen vielfältigen Geschmack. Das nächste wird Rum oder Tequila—oder Obstbrände. Man weiß ja nie. Im Techniksuperstore stehen wieder Schallplattenspieler. Und Schallplatten. Deren Inhalt ist allerdings etwas dröge. Im Parlament experimentieren sie wieder mit zublödzumohneschreibendarüberzuschreiben. Der Humor stinkt, wie all die ausgetretenen Sneaker in der S-Bahn. Aber der Humor hat immer schon gestunken. Außer, er war nicht lustig. Das ist schon in Ordnung so. Zurück gedacht, als man noch durch Wälder sprang und vor Glück schrie; das Glück ist einfach ein anderes geworden. Es hat sich eine ganz neue geschmackliche Komplexität verordnet. Ansonsten ist es einfach Glück. Unaushaltbar gut. Nichts weiter—aber das Beste. Was mag’s dem Nomaden wohl in den Sinn kommen?! Es wird wohl weiter gezogen. Auch um Räume zu öffnen, die ein Licht aufgehen lassen. Es ist so brachialromantisch schön, wenn ein Licht aufgeht. Ich kann nicht umhin. Da bricht mir jeder Sarkasmus unter der Schuhsohle hinweg. Was soll’s wohl? Für heute: Sonne, Mond und Sterne. Und noch ein wenig Salz.

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Datum: Dienstag, 6. März 2018 18:58
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