Etwas über die Bildung von Theorien
Theorien sind Aussagesysteme überprüfbarer Hypothesen.
Existenzhypothesen prüfen Eigenschaften von Objekten.
Allhypothesen prüfen Eigenschaften von Objektklassen (Populationen).
Wenn die Aussagesysteme zweier Theorien durch die gleichen Eigenschaften überprüft werden, beziehen sich die Theorien auf den gleichen Ausschnitt der Wirklichkeit.
Daher sind sie entweder zusammenzuführen (Synthese) oder eine ist zu verwerfen (Antithetisch). Diejenige, die mehr Eigenschaften aufklären kann, setzt sich für den Augenblick durch.
Tertiam non datur.
Wenn beide gleich viele und die gleichen Eigenschaften erklären, gewinnt die jeweils ältere Theorie den Vorzug.
Wenn zwei Theorien A und B unabhängig nach oben genanntem Prinzip voneinander existieren (dürfen), dann können sie nicht durch die gleichen Eigenschaften der Welt geprüft werden, auch können sie sich nicht auf den gleichen Ausschnitt der Welt beziehen. Sie stünden dann nämlich entweder im Zusammenhang einer Tautologie, oder sie wären eben doch zumindest an ausgewählten Stellen paradox.
Wenn beide Theorien vom gleichen Ausschnitt der Welt handeln, dann muss eine falsifiziert werden, oder beide.
Theoriebildung ist keine Demokratie.
Theorien sind notwendigerweise falsch. Sie haben aber einen vorübergehenden Erklärungswert. Der Zeitpunkt zu dem sie falsifiziert werden ist in der Regel unbekannt.