Von einem Glanz längst vergessener Tage
Davon weiß Hollywood heute nur noch in alten Echos zu berichten. Ich spare mir den Schriftzug auf dem Berg (auch wenn ich ihn nun in eigener Fotosammlung habe) und versuche es statt dessen mit diesem Bild:
Der Walk of Fame ist trostlos, hat wie Cineasten-Meister Daniel Umber schon sagte, “den Charme von abgerissenen Kinoplakaten”. Ich stimme ihm zu. Außer ein paar notdürftig aufrecht erhaltenen Fassaden zeugt nichts mehr von einer glanzvollen Zeit. Immer mehr zwinkert die Realität durch ihr kaum unterhaltsames Gefängnis.
(Müll in der Auslage—ein Symptom?)
Filme haben bisweilen bombastische Internetauftritte und sind dort bis ins letzte digital raffiniert umgesetzt—scheinen dem Betrachter Einblicke zu geben. Sucht man nach etwas mehr, so fällt auch im Netz der Netze die Fassade und es bleiben oft nur langweilige Listen in einem Bildschirmstandard präsentiert, der außer bei sehr sehr frühen Schülerzeitungen im Netz, nie wirklich ein Standard war. Ähnlich präsentiert sich auch die Straße. Man versucht aus dem Alten, Guten zu retten, was eben noch zu retten ist.
(Arbeit gesucht?)
Die Stormtrouper, die lustfrei rumlaufen—eine Bettlerin in Meerjungfrauenkostüm, tausende Batmans, Gladiatoren in Gummirüstungen, die auch dann noch schlecht sitzen. Gruselig: Es gibt in der Straße gerade so eben mehr Halloween-Läden als Scientology-Rekrutierungsbüros, so genannte “Test-Center”. Das Parken kostet 7 Dollar und die Touristen strömen, aber keiner sieht so richtig zu frieden aus. Es ist viel kleiner, als man es sich vorstellt. Natürlich, man soll es sich ja größer vorstellen. Der Film bildet eben nicht die Realität ab. Am Ende entdecke ich unter den hunderten Namen, von denen ich dreiviertel noch nie gehört habe, noch zwei schöne Überraschungen.
(Edward James Olmos)
(Patrick Stewart)
Jetzt aber!