Unter dem goldenen Kranich
Eigentlich sollten wir ja eine andere, eine US-amerikanische Fluggesellschaft fliegen. Jenen Spezialisten ist ein Airbus ausgefallen. Kann ja mal passieren. Okay, man fliegt die Maschine von Charlotte nach Philadelphia, stellt massive technische Probleme fest, startet dann trotzdem zu einem wesentlich verspäteten Transatlantikflug, kehrt wieder um (usw.): Auch nicht wirklich gut.
Wir standen indes in Frankfurt drei Stunden ohne weitere Information in der Schlange. Stehend kann das eine ziemlich lange Zeit sein. Vor allem, wenn man noch nicht weiß, was eigentlich los ist. Eine Angestellte des Flughafens kam an der Schlange im Terminal 1 /D vorbeigelaufen, riss die Augen auf und fragte sehr ernst und besorgt, was denn passiert sei und welche Fluggesellschaft wir denn gebucht hätten. Als wir ihr die Antwort gaben, entspannte sich ihr Gesicht wieder und sie erwiederte: “Achso, ja, bei den Amerikanern kommt das öfter mal vor.” Dann lief sie unberührt weiter, obschon ihr Gesicht noch Sekunden vorher den Satz “Holt Helfer, Suppe und warme Decken” zeichnete. Das hat unser Vertrauen in die Situation noch gestärkt.
Wir spulen drei Stunden vor (leider konnten wir das gestern nicht). Wir bekommen ein Mittagessen in Frankfurt, Lufthansa-Tickets und genießen einen entspannten Flug mit überragend gutem Service und sind sogar noch eine Stunde früher als ursprünglich geplant in New York. Es gibt Cocktails und für Flugzeugverhältnisse gutes Essen. Bei soviel Glück muss man ja fast schon an eine höhere Intervention glauben.