Beiträge vom April, 2011

Käfer und der Vorgang der Berechnung

Freitag, 29. April 2011 14:54

Zahlen rattern nicht mehr. Wenn mein Rechner wer weiß wie viele Operationen für mich durchführt—zum Teil, weil ich vielleicht programmiere aber mit Sichherheit nicht die effizientesten Algorithmen entwickle (jedenfalls nicht ad hoc). Zum Teil, weil alles bunter werden muss und sich die Hauptschnittstellen immer weiter von der Funktionalität entfernen. In den 90ern galt den fortgeschrittenen Usern dieser Umstand noch als verwerflich. Man hat die Nase gerümpft, sogar wenn die Signatur unter einer E-Mail eine Zeile zu lang war. Sowas interessiert nicht mehr sonderlich. Akkustikkoppler kann man sicher bald in Nostalgieverklärungen in Filmen à la “Brazil” bewundern. Es dauert sicher nicht mehr lange—oder ’s ist schon da, und ich hab’s nur verpasst. Andererseits ist das, was da bei mir ganz privat auf Energiedichten gerechnet wird, die wir sonst nur in größeren Kraftwerken finden, auch deutlich aufregender als 80 Primzahlen in 16 Stunden Rechenzeit zu entdecken. Eine Regressionsanalyse spezifischer Natur, z.B. eine hierarchisch lineare Modellierung (HLM), geht so schnell, dass man gar nicht gucken kann. Mein Kaffeekonsum ist trotzdem nicht in die Knie gegangen. Warum Office-Anwendungen allerdings immer langsamer werden müssen, wird mir nicht recht klar. Die haben sich kaum verändert und tradieren selbst ihre Fehler seit mehreren Jahrzehnten. Auf geht’s, Ihr Zeilen. Da will noch was von kleinen Käfern befreit werden—und ich bin froh, dass all das nicht auf Röhren rechnet: Röhren klingen gut, summen vielleicht in Summe, aber rechnen nicht so schön. Schon gar nicht mit Käfern drauf.

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Frühe Selbstverteidigung unfertiger Ideen

Sonntag, 17. April 2011 17:43

Gerade eben noch ca. 250 weitere Seiten Prüfungsliteratur assimiliert. Schneller Lesen (wir haben doch keine Zeit). Ich mag keine Bücher und Schriften, die sich mit viel Getöse (=Gesülze) verteidigen bevor sie überhaupt was Substanzielles gesagt haben. Das hat immer den Beigeschmack der Immunisierung. Und solche mag für Glaubende Sinn machen, in der Wissenschaft hat’s – finde ich – nichts verloren.

Thema: Hochschullehre, Wissenschaft | Kommentare (0) | Autor:

French Quarter Festival

Montag, 11. April 2011 15:55

Wenn abends nach der Konferenz noch Zeit ist, dann erschließt sich eine Parallelwelt zu den Sessions und Präsentationen, die an Trubel und vielseitiger Musik kaum zu überbieten ist.

Das French Quarter Festival hat so ziemlich alles, was man musikalisch mit New Orleans verbinden will. Zumindest alle aktuellen Aspekte. Aber auch die Vergangenheit kommt nicht zu kurz. Abends ist’s dann hier sehr wild und ausgelassen, die Stimmung kaum zu beschreiben. Der Eintritt ist frei, das Festival lebt von Sponsoren und vom Merchandising. Ich möchte sagen, das Festival wäre eine eigene Reise wert gewesen.

Thema: Musik, Reise | Kommentare (0) | Autor:

NOLA Ankunft

Donnerstag, 7. April 2011 23:22

Ankommen (gut, trotz verpasstem Anschlussflug) und heute arbeiten. Gestern haben wir uns in NOLA (New Orleans, LA, LA=Louisiana) vergnügt, das Jetlag ausgetrieben und die Sonne genossen. Mitten hinein ins French Quarter. Ziemlich was los. Tausende Touristen. Wir mitten drin.

Unglaublich, was hier alles wieder aufgebaut wurde seit 2005. Erstaunlich aber auch, was alles liegen geblieben ist. Je nach Stadtteil, je nach Ort. Im windigen Treiben gleich Orte, Gelegenheiten, Menschen entdeckt. Nach getaner Arbeit gibt’s heute auch wieder was zu sehen. Mehr Einblicke gibt es, sobald ich zwischen allen anderen Dingen dazu komme.

Thema: Reise | Kommentare (0) | Autor:

Sonntags sind Kalauer straffrei

Sonntag, 3. April 2011 22:56

Zwischendurch späht die Hingabe wieder durch Gitter des Seltsamen. An unvermuteten Orten und … ich habe gelernt, das Wort “Kontext” zu verachten. Hoffentlich nur temporär. Es wird mir nicht gelingen, alles kontextfrei auszudrücken. Wenngleich das natürlich der Weisheit letzter Schluss (nämlich keiner) wäre. Der Hund liegt da begraben, wo man ihn hin getan hat. So einfach war das schon immer. Ich kann anders herum nicht sagen, wo er herkam, bevor er hin ging. Feinheiten, von außen betrachtet. Aber engt man die Sichtweite so weit ein, dass man wieder mal einen Standpunkt hat, dann kann einem seltsam Unbedeutendes ganz einfach um die Ohren sausen. Wer’s anders möchte, mag sich melden. Ganz ohne Gewähr. Ich habe mich auch überraschen lassen, wo die Menschen alles Zahnräder hingestellt haben. Ideen verdampfen da schnell mal in einem Ritual ohne Sinne, von Sinnlichkeit ganz zu schweigen—und nein, das ist kein anderes Thema—hab’ ich auch erst gedacht. Dazwischen hängt der Tanz bisweilen etwas fade von der Stange, Stangenware, andere Assoziationen. Verzeihung, liebe Leserinnen und Leser, aber Sonntags sind Kalauer angeblich straffrei. Sicher kann man da natürlich trotzdem nicht sein. Etwas darunter verborgenes verschwindet schemenhaft in einer Art künstlich herbeigeführtem toten Winkel.

Neben mir steht, wie fast überall, eine Klaviatur, die mich erinnert, dass da noch irgendwo Musik ist. Bislang eine nicht versiegende Quelle. Für alles andere im Übrigen auch. Mit einem kleinen Tritt versetzt mich das vielleicht gleich auch noch auf die Schiene zurück. Da, wo die Rollreibung ist. Da, wo alles etwas einfacher ist, weil die Dinge, so sie denn mal in Bewegung sind, nicht andauernd Anschub brauchen. Wäre doch gelacht. Damit einher gehende Neugier behält sich den Vorteil vor, immer wieder neu entdeckt werden zu wollen und immer wieder ein neues Lachen zu schenken. So ganz selbstverständlich ist das ja nicht. Andernorts hustet/prustet man sich was vom Essen. Zieht sich zurück auf die Primärbedürfnisse. Wie gut ich nachvollziehen kann, wie unverständlich der Ersatz abstrakterer Bedürfnisse durch einfachere sei. Da will ich immer wieder in so einer Art Umwelt von lesen. Ist mir eine Freude, mich da selbst wieder mal reinzuwerfen.

Thema: Staunen und Zweifeln | Kommentare (0) | Autor:

Zuckerbarbier

Freitag, 1. April 2011 19:12

Zuckerbarbier, der du Honig in den Bart schleimtest. Du hast dich selbst zwischen den Zeilen dumm ausgedrückt. Verwechselst Schleier mit Nichtsinn, Wahnsinn mit versessener Ordnungshörigkeit – und das nicht mal zu deinen Gunsten. Das war schon immer mal dumm. Nie aber so ausgebufft blöde, wie da. Aber vorwerfen kann ich dir das ob deiner derzeitigen Situation (leider) gar nicht. Man kann nichts für das, für was man nichts kann, und kann man denn auch (rein gar) nichts. Ganz klar.

Peinliche Stille verwechseln mit peinlicher Berührtheit, dann wieder etwas zwinker-hinken. Da ist nun wahrlich nichts mehr drin als bloß blanke Hülle. Also wahrlich nichts mehr als das, und das ist wahrlich weniger als nichts. Was haben wir uns dann also schon groß zu sagen gehabt? All das damit verbundene Hinterher-Gehechel ist daher vergleichbar mit dem linear-formalen Akt der Nichtig-Machung (!) einer Zauberformel. Und dabei war yesterdings noch alles zauber-formal. Das reicht eigentlich dafür auch schon wieder. Weil eine Erklärung der Erklärung des Scheiterns einer Erklärung für ein Scheitern ja ebenso langweilig wäre wie ein Blockheizkraftwerk im Death Valley.

Thema: Staunen und Zweifeln | Kommentare (0) | Autor: