Worte

Juni und die Inspiration.


 
Zaun

  

Juni war daran interessiert, einen wunderbaren Tag zu erleben, und eigentlich unterschied sie das nicht sonderlich von all den anderen Menschen in ihrer Straße. Sie lief hinaus auf eben diese Straße vor dem Haus mit dem netten kleinen Garten und suchte nach Inspiration. Die hatte die Angewohnheit immer zu spät zu kommen, zu früh, wenn Juni gerade ihre Hausarbeiten erledigen mußte oder wenn eigentlich gar kein Treffen ausgemacht war. Wenn sie nach ihr suchte, dann spielte sie meist woanders – mit anderen netten Menschen aus der Straße. Sie spielte aber auch mit den weniger netten – eigentlich war Inspiration so durchtrieben, daß sie beinahe mit jedem spielte. Naja, mit Jens spielte sie bestimmt nie – jedenfalls konnte sich das Juni nicht vorstellen. Juni hatte sich schon immer gefragt, wo die Straße eigentlich hin führte. Leider gab es nie wirklich einen Grund das herauszufinden. Heute wollte sie einfach nicht kommen, und da Juni trotzig war, dachte sie, daß sie dafür nicht auf sie warten wollte. Sie ging ins Haus um Blumen anzusehen oder um sich einen Tee zu genehmigen. Kaum war sie hinein gegangen, sprang ihr Inspiration entgegen – sie hatte sich durch die Hintertür ganz frech hineingestohlen und war bereits dabei, einen großen roten Apfel in sich hineinzustopfen. Immer kam sie, wenn man mal Ruhe haben wollte, dachte sich Juni und nahm sie in den Arm. Denn wer sie einmal kennengelernt hatte, der wollte für immer ihr Freund sein…

Man wird gelegentlich ein paar verrückte Seelen finden, die die kleine Inspiration, die inzwischen größer geworden ist, sehr liebgewonnen haben.

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Datum: Dienstag, 22. August 2006 17:07
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