Rundumgeblickt

Wir haben uns danach entschieden einmal einen Blick ins Landesinnere zu wagen. Nach einem wundervollen und nicht minder sandig-steilen Anstieg wurden wir mit einem entsprechend Ausblick verwöhnt. Das Rauhe an dem Land, das sich voller Lebendigkeit in die warme Hügeligkeit fügt, ist mit Sicherheit kaum woanders zu finden. Auf Augenhöhe kam uns ein Militärhubschrauber entgegen, der durch das Tal seinen Weg zum Meer suchte. Überhaupt haben wir derer viele auf Patroullie gesehen. Meist in schier greifbarer Nähe über dem Strand. Nach dieser kleineren Unterbrechung hatten wir da oben eine lange, schöne Ruhe. Die ansosten um diese Jahreszeit verbleibenden Besucher der Insel, in ihrer überwältigend großen Anzahl Schweizer aus dem “Röschdi-Graben” (die Abends stets eine Art Alphornmusik irgendwo veranstalteten), waren entweder noch viel zu jung, um sich für einen solch kontemplativen Ort zu begeistern oder wohl zu alt um den steinigen Anstieg zu wagen, der am Ende sogar eine kleine Kletterpartie bot. Keine Kletterpartie zwar, die den kleinst erfahrenen Sportkletterer hinter einem Hüttenofen hervorgelockt hätten, für uns jedoch die richtige Portion Aufregung kurz vor der unglaublichen Belohnung für die Augen.

Aussicht

Wie man vermuten wird, haben wir erfreulicherweise auch den Abstieg überlebt. Lustigerweise kamen uns auf der kleinen Straße auch immer wieder schweizer Autos entgegen, die ihrerseits viel zu groß für Italien gebaut waren. Der Schweiß auf der Stirn der Fahrer und Besitzer war wohl auch durch die beste Klimaanlage nicht zu beheben. Ein Anblick, der uns immer wieder Spaß bereitete. Später am Strand konnten wir noch ausführlichere Hubschraubermanöver beobachten. Formationsflug von großen Maschinen, so etwas hatten wir zuvor nicht außerhalb von Film beobachten können. Wir haben aber nur sehr vage spekuliert, was der Grund dafür sein könnte. Wir dachten an die Nähe zu Afrika, diese hätte zumindest die engen Suchmuster erklären können—oder sie haben Schmuggler gesucht, oder geübt oder wer weiß was sonst noch möglich gewesen wäre. Vielleicht ist auch ein schweizer Süßwasserboot (vielleicht ein Prototyp von einem U-Boot aus dem Bodensee?) irgendwo gekentert, und man suchte nach Überlebenden. Aber für mehrere Tage wäre das in dieser Besetzung schon sehr hingebungsvoll gewesen.

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Datum: Dienstag, 25. Oktober 2005 13:14
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