Germanchökolätekäke
Bereits 2003 hatte ich das Vergnügen in Syracuse einem Laden der Kette “The Cold Stone” zu begegnen. Eis gibt es dort. In wahren Mengen. Damals war ich so unvorsichtig eine Portion der Größe “Regular” zu bestellen. Der Eimer Eis, den ich damals bekam hätte spielend eine Großfamilie eine Woche lang vor dem Verhungern bewahrt, hätte man entsprechende Nahrungsergänzungsmittel hinzugemengt.
Die Geschichte um meine eiskalte Erfahrung in diesem Laden ist eine meiner liebsten USA-Anekdoten. Jetzt, drei Jahre später, da ich wieder einen Besuch wagen durfte, verfüge ich endlich auch über das Bildmaterial um der Erzählung ihre wohlverdiente visuelle Note zu verleihen.
Eine der interessantesten Sorten der Kette ist bestimmt Germanchökolätekäke. Keine Frage, das musste bestellt werden.Um das Eis anzurichten, verwenden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zwei spachtelartige Löffel und rühren das Eis unter Zumengung verschiedener Ingredienzien zu einer Art Kugel heran. Die hier abgebildete Portion ist die kleinste, die man im Laden erwerben kann.
Die damals bestellte Portion (“regular”) war noch wesentlich umfangreicher—ich hatte dann nachts gelegentlich Schwierigkeiten zu schlafen, als ich mir versuchte die Portion “large” vorzustellen. Die dunkleren Partien im Mix sind die Bestandteile eines einst intakten Brownies, nebst Karamel und Kokosraspeln. All das wird in einem Becher angerichtet, der wahlweise auch noch mit einer Waffel ausgestattet sein kann, die die angefertigte Kugel umrundet. “How do you want your brownie? On top or chopped in?” Das Bild sagt es schon: Es ist selbst trainierten Genießern schier unmöglich selbst die kleinste Portion zu schaffen. Heute heißen die Portionen anders (“Like it”, “Love it”, “Gotta have it” usw.), bringen aber die gleichen Mengen auf die Waage.
Das Wort “Germanchökolätekäke” ist seither im Kollegenkreis ein geflügeltes Wort für allerlei absurde Zustände und Begebenheiten. Es wird in der Form des Seufzers verwendet, sowie auch als Adjektiv. Passt wirklich oft.
