Autorenarchiv

Das versteckte Druckluftmännchen

Mittwoch, 4. April 2007 13:07

Dieser illustre Geselle schwebt auf einem Druckluftpuster den ganzen Tag so vor sich hin.

HR Maennchen

Mampft Watt um Watt. Munter bleibt er, auch wenn er ganz sicher schon älteren Semesters ist. Nur gut, dass ihn die Betreiber so gut verstecken. Man sieht ihn fast von nirgendwo auf dem Riesenparkplatz der Riesenmall. Seine Betreiber helfen wohl offenbar gegen Gebühr bei der Steuererklärung.

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Der Schwafler

Mittwoch, 4. April 2007 2:22

Auf dem bereits besungenen Flug saß hinter uns ein deutscher Professor, sah aus wie ein sehr in die Jahre gekommener Surferboy. Er hatte auch was vom Bohlen, zunächst mal äußerlich. Seine vermutlich 30 Jahre jüngere Assistentin saß zunächst brav neben ihm. Dann fing er an zu reden, weswegen man ja auch auf ihn aufmerksam wurde. Er erzählte ihr in lustigem Englisch eine Anekdote nach der nächsten, redete zunächst gute fünf Stunden auf sie ein und laut genug, dass wir trotz Triebwerklärms auch noch genug davon hatten. Genug davon hatten wir allemal. Immer kam er in den Geschichten als der junge rebellische Held davon. Jeder Keim von Ironie ihrerseits wurde da im Keim erstickt. Als er dann Anhieb über seine Ansichten, die Sexualität betreffend, zu schwadronieren, ging einem schon so manches Gällchen (heißt so die Verniedlichung von Galle?) hoch. “For me there is no sexual relationship without emotion. Yes, yes, believe me, yes. I’m different. I’m really different. I really hate cheating” (usw.), offensichtlicher Müll vor die Füße der Bedüftigen gekotzt. “You will be the only rose in the Hotel” wiederholte er geifernd. sich selbst über seine romantische Überzeugungskraft freuend. Uns wurde zunehmend übler. Mit der Flugbegleiterin legte er sich trotzig an, nein, er schnalle sich nicht an. Das wäre schon bei einem 16 jährigen in vergleichbarer Not schwer peinlich und ebenso leicht zu durchschauen gewesen. Nach etwa sechs Stunden, die uns nahezu nerventkernten, durften wir Zeugen des honigsüßen Resultats seines für die Anekdotensammlung unersetzlichen Pfauentanzes werden: Er hatte Erfolg. Da gefiel mir der Kommentar der Flugbegleiterin (die von ihm auffällig unhöflich behandelt wurde): “You are scientists? Really? I don’t hope so.” Eine kleine sozialpsychologische Studie am Rande. Erinnerungswürdig, jedenfalls für die Dauer eines hingebungsvollen Kopfschüttelns.

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Gepäckstunden

Montag, 2. April 2007 23:24

Neue Dienstreise. Frankfurt durchgecheckt. Man kennt inzwischen das Bodenpersonal und auch die Flugbegleiter überraschen nicht mehr durch neue Gesichter. Alles hätte pünktlich sein können. Wetterbedingungen ideal, Abwicklung am Fraport gewohnt gut. Doch der transatlantische Airbus A330 war nicht nur ausgebucht, er war überbucht. Das Bodenpersonal versuchte, Leute davon zu überzeugen, einen Tag abzuwarten. Gegen kleine Aufwandsentschädigungen usw. Selbst nach dem Boarding haben sie noch wieder Leute aus der Maschine heraus überzeugt. Kein Wunder, dass das knappe frankfurter Zeitfenster für den Start bei dieser Aktion verloren ging. Die 1,5 Stunden Verzögerung hatten wir noch mit einer Stunde im Nacken, als wir in Charlotte landeten. Diesmal war nicht groß warten angesagt. Knapp eine Stunde hatten wir um das Gepäck vom Band zu nehmen, durch die Einwanderungsbehörde zu gehen, durch den Zoll, das Gepäck wieder aufzugeben, wieder einzuchecken, samt Sicherheitscheck, Schuhe ausziehen, Gürtel weg, Laptop raus und zu einem anderen Terminal zu rennen. Das haben wir geschafft. Unser Gepäck war da nicht so schnell. Am Airport in Tallahassee angekommen, brauchten vier Angestellte unserer Fluggesellschaft eine ganze Stunde um den EAN-Code unseres Gepäcks als vermisst zu markieren. Wohlgemerkt: Eine Stunde pro Gepäckstück. Willkommen in Florida. Wiederentdeckung der Langsamkeit. Jedoch hat man uns das Gepäck heute ins Hotel nachgeliefert.

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Realisierung Eins, Teil 3

Montag, 26. März 2007 20:12

Das Thema der Realisierungen soll an dieser Stelle fortgesetzt werden mit der Einführung der beiden Begriffe:

Färbung und Färbbarkeit
ferner: Gedächtnis (wobei dieser Begriff für die Reihe bislang nicht wirklich notwendig ist).

Ein viel vernetzter Zusammenhang aus einfachen, komplexen, je nach Referenzabbildung konkreten oder abstrakten Realisiationen interagiert, mit der Realisation der Zeit auf zum Teil konstante Art gekoppelt, mit dem System der Realisierungen an Realisierungen, die ich üblicherweise als “mich” anzuerkennen bereit bin. Diskussionen um subpartielle Meinigkeit und ähnliche Konstrukte sollen jedoch an dieser Stelle erstmal verschoben werden. Vielleicht schafft es dieser simple theoretische Rahmen ja eines Tages auch derartige Konstrukte zu diskutieren. Nehmen wir jedenfalls erst einmal an, dass jenem konvergenten Cluster eine Art Relationskette gegenübersteht, die ihrerseits den ganzen Klumpen mit größtenteils zeitlich aufeinanderfolgenden weiteren mehr oder weniger zusammengehörigen Klumpen so verbinden, als dass jeweils eine (nicht notwendigerweise monotone und nicht notwendigerweise lineare) bi- oder multidirektionale Beeinflussung von Eigenschaften instanziiert wird. Im Alltag nennen wir eine Untermenge der soeben beschriebenen Relation z.B. Begegnungen. [...]

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Rational III

Freitag, 23. März 2007 10:36

Rational III (14′15) ist der letzte Satz aus Aspekt Raional und schließt damit die Reihe ab.

Rational III tradiert ruhigere Elemente aus Aspekt III und führt sie in gegeneinander verschobenen Patterns unterschiedlicher Breite fort. Wer meiner Musik schon ein wenig länger folgt, mag sicherlich die klanglichen und rhythmischen Anleihen aus Akryane entdecken, die durchaus beabsichtigt sind. Im letzten Satz kommen sich beide Themen auch inhaltlich recht nahe. Wenngleich der Bezug auch abstrakt und rein musikalisch bleibt. Aspekt Rational ist keine dramatische Komposition und folgt auch keinem erzählerischen Programm. Zudem gibt es auf der Oberfläche der Patterns einen kleinen Rückgriff auf das Notoriety-Konzert. Rational III ist mit Sicherheit der konventionellste Satz in Aspekt Rational. Die recht simple interne Struktur der Patterns und deren tonale Zentralität spielt dabei ganz klar eine wesentliche Rolle. Gleichzeitig wird es vermutlich in diesem Satz am schwierigsten sein, die digital veränderten Zusammenhänge zu Aspekt III noch zu finden—natürlich sind sie aber da. Sie verbergen sich in den Klangtexturen unter den Patterns und sind stark moduliert. Und am Ende taucht das Piano ganz unter dem Arrangement hervor, übernimmt das tonale Zentrum, trägt’s ein wenig über das Stück hinaus.

Bereits hier veröffentliche Sätze aus Aspekt Rational:
Link Aspekt I
Link Rational I
Link Aspekt II
Link Rational II
Link Aspekt III

Ein kurzer Überblick über das ganze Stück (Aspekt Rational):
Link Aspekt Rational

Der Entsteheungszusammenhang (KreaTag) ist ebenfalls zu finden:
Link KreaTag

Thema: Musik | Kommentare (0) | Autor:

Aspekt III

Donnerstag, 22. März 2007 19:51

Aspekt III (11′34) folgt der Aspekt Rational Reihe und gehört zum letzten Paar der sechsteiligen Komposition. Wie alle Aspekt-Sätze ist auch dieser für Solo Piano geschrieben.

Bereits hier veröffentliche Sätze aus Aspekt Rational:
Link Aspekt I
Link Rational I
Link Aspekt II
Link Rational II

Ein kurzer Überblick über das ganze Stück (Aspekt Rational):
Link Aspekt Rational

Der Entsteheungszusammenhang (KreaTag) ist ebenfalls zu finden:
Link KreaTag

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Eine dunkle Box

Dienstag, 20. März 2007 22:43

Dunkle Box Haus

Eine dunkle Box. Kaum Luft. Der Rest, Gestank. Unterbrechung der Sehfähigkeit. Geeignet für den menschlichen Fortpflanzungsprozess.

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