Beiträge vom September, 2005

Meinungsübereinstimmung mit großen Parteien

Montag, 5. September 2005 15:11

Es ist schwer für sehr gewissenhafte Menschen, sich einer größeren Gruppierung anzuschließen, gegenüber der sie ggf. Kompromisse eingehen müssen. Die Frage, ob es eine größere Gruppierung, z.B. eine politische Partei gibt, die jemandes Interessen vollständig vertritt, wird hier oft überlegt. Wie verhält sich das mit den Meinungen verschiedener Menschen? Zwei beliebige Menschen haben zwei verschiedene Mengen unterschiedlichster Meinungen zu verschiedenen Themen. Es gibt darunter Schnittmengen und Differenzmengen. Und Graubereiche; davon solche, die gehbare Kompromisse darstellen und solche, die schlicht noch ungeklärt sind, also genau genommen in beiden Mengen nicht so richtig vorkommen, aber dispositioniert sein können. Die exakte Übereinstimmung eines Meinungsclusters (-klumpen) ist die Schnittmenge—und die ist vermutlich sogar in allen Fällen von der Vereinigungsmenge verschieden. Das ist auch der Grund, warum die eigentliche Schnittmenge kleiner wird, sobald jetzt noch ein dritter Mensch dazu kommt…usw. [...]

Thema: Politik und Gesellschaft | Kommentare (0) | Autor:

Melancholie unernst

Sonntag, 4. September 2005 15:02

Nicht alle Melancholie, liebe stille Begleiterin, sollst Du ernst nehmen. Ich weiß schon, sie trägt dich sonstwohin und auch wieder hinein. Aber dazwischen liegt doch auch noch was. Zwischen den Zeilen Meta-Ideen zu entdecken, sie nicht schlicht zur Konkretion zu banalisieren, sondern etwas Unvollendetes in allem zu lassen, darin liegt doch etwas. Etwas mehr als nur ein flüchtiger Reiz in einer Stimmung, in der ich mich nicht anzustrengen brauche. Ich habe im Ungewissen viele meiner Wünsche entdeckt; und ins Träumen bin ich darin auch geraten. Ohne das grave Zusammendenken wird dann und wann auch ein Lachen draus. Dem fehlt es dann auch nicht an Tiefe. Gerade weil ich mich irren kann, kommt eine nie überwindbare Neugier damit einher. Somit ist das Spiel als Sprache oder das Spiel der Sprache nicht ausschließlich dazu geeignet, zu provozieren oder etwas ohne Zustimmtung zu manipulieren, sondern auch daraus wieder etwas zu entdecken. Sei es durch ein Mißverständnis (manche davon dauern göttlich lange an und sind wundervoll, wenn sie da sind) oder durch eine Überraschung. Konstruktionen von Bedeutung—und sicherlich oft genug auch von geringer Bedeutung—die aus dem Chaos entstehen, reihen sich oft dort hinein. Es kann also ein Segen sein, gelegentlich eingangs aneinander vorbei zu reden, weil wir etwas neues entdecken können, wenn wir uns wieder nähern.

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Über das Staunen und Zweifeln

Freitag, 2. September 2005 12:56

Staunen und Zweifeln begleiten mich in meiner Arbeit als Wissenschaftler und auch als Komponist. Zwei Seiten einer Existenz, die immer wieder ineinander greifen und ohne die mir nie etwas gelungen ist. Vielleicht ist das eine Prämisse, mit der ich an dieser Stelle einsteigen möchte. Wohin sich das entwickelt, weiß ich daher nicht genau. Habe ich nun kein oder zu wenig Ziel vorgegeben? Vielleicht gerade soviel, wie ich mir zutraue. Das ist wenig, werden Sie vielleicht denken. Also wende ich mich dann und wann ganz direkt an Sie. Denke einmal laut, ein anderes mal verhalten. Stets aber unsicher genug, um Ihnen nicht all meine Wahrheiten und Weisheiten zum wenig leckeren Frühstück zu servieren. Dazu möchte ich unbedingt einladen. Ich möchte Ihnen mit großem Respekt begegnen. Nicht zuletzt, weil Sie Gast auf meiner Seite sind. Manchmal schreibe ich trotzdem direkt. Vom Respekt geht dabei nichts verloren. So kann man vielleicht irgendwann gemeinsam Staunen und Zweifeln—oder vielleicht gleich morgen schon. Zwischendurch werde ich mich direkt an unbenannte Menschen wenden, weil mich etwas inspiriert hat oder weil ich etwas konstruiere. Ob sie diese nun lesen, als seien sie Fabelwesen oder Menschen in meiner Umgebung spielt vielleicht nicht einmal eine so große Rolle. Ich möchte natürlich über die geliebte Musik mit Ihnen sprechen, über meine Wissenschaft und all das, was darum herum liegt. Auch möchte ich mit Ihnen gerne über Karate und über verrückte Arten des Zusammenlebens sprechen; vielleicht von Zeit zu Zeit über eine Angst oder über eine große Freude. Also ist das genau genommen eine Einladung. Vielleicht mögen Sie dieser Einladung ja folgen?

Vielleicht suchen wir ja gemeinsam nach Ungeklärtem, nach Gegenüber, nach Übereinstimmung, nach Grenzen.

Dies ist heute ein kleiner Anfang. Ich werde noch einige Dinge an dieser für mich neuen Umgebung erkunden, alles verlinken und dann weitere Einladungen folgen lassen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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