Urlaub

Nicht stehen bleiben
Als die ganze Runde frech lachte
Und federte noch lange nach meinen Gedanken weiter
Betört von atemberaubender Stimme
Lebte in der Stille
Lesend wirst du erstmals sehen, dass alle Interpretation vergänglich ist
Kann es dieser Spiegel sein?
Nur die silberne Sichel kennt den Weg
Weil nichts durch uns, durch dich erfüllt wird
Gefüttert von blanker Dummheit
Das ist wie ich, dachte ich und irrte
Und letztlich wurde alles wieder gebrochen
So haben wirklich wir ihn schon gefunden
Ja
Und verhält sich still
Und federte noch lange nach meinen Gedanken weiter
Als die ganze Runde frech lachte
Nicht stehen bleiben
—

Gesprochen von Susann Reichenbach

Noch ein kleiner Film. Das Stück war zuerst da, aufgenommen so um 2000.

Die Bilder sind die Tage erst entstanden. Inspiriert wurde das Ganze durch meine Arbeit im Projekt MeMoSpace, obwohl es mit den Inhalten des Projekts zugegebenermaßen nur sehr entfernt etwas zu tun hat.

Na dann, junges Haus, junger Mensch, Maximilan, herzlich Willkommen in diesem Wahnsinn. Hast es Dir vermutlich gut überlegt und so Deine Gründe für’s Auftauchen in diesen Breiten, Längen, Queren. Wir warten noch ein wenig, bis wir über Dich herfallen. Jedenfalls bis Mama und Papa sich vom ersten Schock erholt haben. Ansonsten: Lass’ krachen!

Das will man sich doch eigentlich gar nicht vorstellen. Vielleicht aber finden wir demnächst grün fluorestierende Schnitzel auf jeder einschlägigen Cyber-Punk Party? Ein wenig Befremdlich bleibt’s,  soviel ist klar.

Die Tagesschau berichtete.

Verwunschene Glyphe

Darf nicht, will nicht
Der dritte Ton war gefunden
Davon jedenfalls habe ich nichts mehr gesehen
Ich war nicht dort, hab’s nicht gesehen
Einfach so
—

Gesprochen von Susann Reichenbach

Halbschlaftrunken lassen sich tausend junge Akolythen des Unfugs erheben, durch die Unfähigkeit des Zugangs getrieben und glauben, dass kleine, lustige Rollenspiele irgendwas ins Leben, nunja, we®ben. Tradiert werden Konzepte, reines Gutes, reines Böses und natürlich die Mischformen, weil, klar, wenn Schwarz, wenn Weiß, dann Graustufen. Vermengen-Lehre einer Pseude-Analogie, die nichtmal Oberflächenmerkmale aufweist. Dualisten, allesamt einer Dialektik verschrieben, die’s nie gab. Das kann erheitern, wenngleich auch etwas zynisch. Also in etwa so, als glaubte man immer noch, dass die Batikbewegung (oder andere von der Haute Couture gestaltete Subkulturen, z.B. Punk) keine primitive Modeerscheinungen sondern eine Gesinnungsausbrüche seien. Harmlose Revolutionen. Jeder sollte sich eine zulegen. Damit verbaut (~verbraucht) man sich’s dann. Mitunter vollständig. Das “Huuu, sind wir guuuut” oder das “huuu, sind wir böhöhöööse” ist ebenso langweilig und ebenso komplett identisch und untereinander vertauschbar. [...]

Die ersten Tagesthemen lassen sich auf tagesschau.de noch einmal im Original betrachten. Die Auswahl der Themen und die Berichterstattung sind nicht nur für Nostalgiker interessant. Sie verraten auf interessante Weise auch so manchen Hintergrund des aktuellen Journalismus. Das Alter des Beitrags lässt so manche rhetorische Strategie auffliegen, die sich in veränderter (modernisierterer) Form auch heute noch beobachten lässt. Sehr spannend. Berichte über die Oper sähen heute wohl leider etwas anders aus.

Die ersten Tagesthemen 1978