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Eingebautes Memento Mori

Donnerstag, 28. Mai 2015 16:24

Keiner ist. Er kann immer noch. Oder mehr. Es fehlt. Was?

Gut gut, in Ordnung, wir haben der Verworrenheit immer schon Raum gegeben. Sei es zur Verklausulierung (kulturelle Encodierung) der Idee, vielleicht an sich. Oder aus verschiedenen anderen Gründen. Man mag mir auch den Vorwurf machen, dass ich meine Gedanken nicht ordnen kann. Das ist möglich. Gleichzeitig ist es auch Quatsch, weil ich meine Gedanken ordnen muss. Andernfalls geschieht mir seltsames in der Welt. Ich verfüge über den unermesslichen Luxus, davor keine Angst haben zu müssen. Das rettet mir manchen Tag. Manchmal sogar ganze Wochen. Und am Ende steht dann doch das Ideengebäude, mehr oder weniger. Aber mehr auf solidem Fundament. Jetzt trägt eine vorauseilende Rückschau immer auch Überraschungen. Zum Beispiel menschliche. Manchmal ist das gruselig, manchmal ist das lustig. Selten ist das uninteressant. Meist ist das inspirierend. Und es spinnen sich immer gleich multiple Fäden, die irgendwie immer auch Irrsinn in sich tragen. Das Memento Mori ist darüber faktisch schon eingebaut. Und wenn das kein Geschenk ist?

Und dem verseltsamten Lieferdienst stelle ich einstweilen die Frage: Wo bleiben meine blöden Rollos? Ja, wo?

Thema: Realität, Staunen und Zweifeln | Kommentare (0) | Autor:

Kleine Geschenke, groß

Montag, 17. Dezember 2012 18:39

Zurückspulen ist im Zeitalter der virtuellen Tapesimulation und der in Vergessenheit geratenen Mixtapes schwierig geworden. Wir sind ein Feed-Forward-Netz geworden, nachdem die KI das ja alles gar nicht erfüllen konnte. Hab wir’s also gemacht, auch gut. Das “Anfahren” von Inhalt ist eine Frage von Millisekunden, sein Verständnis nicht, und die Verfügbarkeit will so manch ganz arg früher mal vielleicht redlich werdenden Menschen einigermaßen aus der Bahn (Spur?) geworfen haben. Magnetismus (Anziehung?) ist out. Optik ist in. Außer in Massenspeichern. Also eigentlich doch wieder Magnetismus. Aber Masse will ja keiner, sondern Klasse. Tja, Marx, das hätteste beim besten Willen nicht gedacht, wa? Mikro-Clicks und Impulsantworten emulieren Wirklichkeit, wirklicher als sie je hatte sein wollen, sollen, dürfen. Nixda, aber schnell nun: Raus aus der Jammerecke—Jammern ist nicht Jammen, nur manchmal, sonst ist’s ein Minimalpaar. Ich dachte, ich könnte mir den neuen Jim Jarmusch-Film angucken, vor der heimischen Waschmaschine, wie früher auch schon und in voller Länge. Aber leider bringen die neuen Eco-Color-Programme so viel Farbe mit ins Spiel, dass mir vor Aufregung glatt speiübel wurde. Was ist eigentlich aus der guten alten Lageweile (Ödizität) geworden? Dafür ist das Adrenalin zwingend bindend fokus-
skopus-erzeugend (FSE-Prinzip, merke man sich!). Der neuseeländische Peter hat das so gut gekonnt, dass auch darin etwas Langeweile lag. Natürlich gerade eben so nicht genug. Begeisterung ist da long-gone (silver?) und mir schwebt ein Katz- und Mausspiel der netzwerkgeächteten Soziallooser vor. Und Mitte 2011 wähnte ich mich, dumm wie ich mal wieder war, glatt noch als Gewinner von Web 8.0. Das stimmt gar nicht. Ich bin ein Holzfäller (wenn das Mammut Glück hat), ein Mammutjäger bestenfalls (wenn ich Glück habe). Ich war’s die ganze Zeit. Bemerken ist auch bald halbwegs eintönig geworden. Schön, wieder was Neues. Am besten nichts neues.

Ich weiß zu wundern (mich nimmt Wunder, alemannisch, wie schön), ein Lachen habe ich geschenkt bekommen, wiederholt. Ein ganz kostbares, seltenes. Gleich zusammen mit anderen (keine Angst: legalen) Substanzen, die ein paar Endorphine anregen. Wie die Kostbarkeiten über die Zeit immer kostbarer und ihre Erwartung immer seltener wird, ein ganz entzückender Mechanismus, fürwahr. Im ersten Satz habe ich ein “Habe Ich” eingefügt, weil sonst dieser Satz kein Verb. Obschon lyrisch flüssiger. Manchmal muss man ja mit Sprache umgehen. Hilft nichts.

Bleibt mir gerade noch die Frage, die ich aus dem Kopf bekommen will. Die reicht immerhin für ne Sekunde Spaß (oder zwei) zum Abschluss: Warum zählen gerade qualitative Forscher/innen so besonders gerne die Anzahl der Publikationen?

Thema: Staunen und Zweifeln | Kommentare (0) | Autor:

Barometer-Tag

Montag, 1. Oktober 2012 9:57

Liebe Freunde devinatorischen Unfugs. Heute ist es wieder mal soweit. Es ist Barometer-Tag. Für den Barometer-Tag hat man hoffentlich bereits bis Ende April einen guten Freund oder eine gute Freundin herausgepickt und ihm/ihr etwas furchtbar schönes und zugleich extrem unglaubwürdiges vorher gesagt. Ehedem zukunftsblickend aus heutiger Perspektive.

Der Rest ist einfach. In Ermangelung des Eintritts des zutiefst schönen aber hinreichend unwahrscheinlichen Ereignisses gibt’s dann für die augurisch in die Irre Geführten entsprechend eine—in jedem Fall aber leckere—alkoholische Aufmerksamkeit.

Prost, allen Beschenkten! Und mit den leer ausgegangenen sollte man ja kein Mitleid haben.

Der erste traditionelle Baromenter-Tag. 1.10.2012

Thema: Realität | Kommentare (0) | Autor: