Eine unzähmbare Alcina

Dresden. Semperoper. Händels Alcina.

Erstmals eine unzähmbare Alcina gesehen. Alles Gedachte über den Haufen geworfen. Die Neu-Freudsche Interpretation im Ruggiero war mir zu platt, und das hat sich auch auf “Verdi Prati” und “Sta nell’ Ircana” ausgewirkt. Wobei letzteres unglaublich gut zum Entlarven eingesetzt wurde. Vanessa Goikoetxeas Alcina war unglaublich. Auch stimmlich überirdisch. Völlig begeistert. Eine komplett neue Sicht. Das Bühnenbild (ständig in Bewegung) etwas, was einen noch im Tieftraum heimsucht (im positiven Sinne). Ich habe noch nie eine so lästige Bradamante gesehen (danke allein schon dafür: Christa Meyer), überraschend schön Christel Loetsch’s Oberto: was für eine Präsenz. Veronica Cangemi hat uns als Morgana bezaubert. Na, und, wo ich doch nicht eben ein Oronte-Fan bin: Jetzt hab’ ich’s auch endlich kapiert. Dank Simeon Esper. Meinen Ruggiero kann ich aber dennoch nicht hergeben. Das mag man mir nachsehen. Wenngleich mich die völlig andere Interpretation sehr gefreut hat! Bravi, Bravi. Was für ein schöner Abend.

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Datum: Sonntag, 8. Juni 2014 11:11
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