Dann füstert sie vorsichtig

Alle schönen Zeiten neigen dazu, Platz für neue schöne Zeiten zu geben. So zog Sardinien auch an uns vorüber, vorbei. Nicht ohne einen bleibenden Platz in unseren Erinnerungen zu ergattern. Wie wir uns verabschiedeten durften? Mit einem Sprung ins immer noch warme Meer. Darin waren wir neben dem Mann mit dem Neoprenanzug und der Harpune die einzigen. Ein paar einheimische Jugendliche, die im Pullover, in langen Hosen und mit Wolldecken bedeckt am Strand waren, sahen uns dabei recht ungläubig zu. Das Ristorante “Monte Nai” bereitete Pizza, Antipasti vom Feinsten und Panna Cotta, wie wir’s wohl so schnell nicht mehr vergessen werden. Wir trafen auch das ältere Ehepaar wieder, die beiden, die seit so vielen Jahren Sardinien treu blieben, wünschten uns gegenseitig eine gute Reise und beide freuten sich darauf, uns im kommenden Jahr wieder zu begegnen. Mal sehen, ob unsere Abenteuerlust uns nächstes Jahr auf die Insel führt—oder auf eine andere. Irgendwie haben wir in den vergangenen Jahren ein Faible für Inseln entdeckt. Gut, das ist eine Eigenart, die wir mit vielen anderen teilen. Dennoch. Die Inseln bleiben. Wir mussten am Abreisetag sehr früh aufstehen (5.00 Uhr in der Früh). Wir haben sogar einen geeigneteren Weg durchs Landesinnere gefunden. Statt der Küstenstraße, die wir in der Nacht bei der Anreise nahmen. Bei Sonnenaufgang durch die Bergstadt Lanusei zu fahren, das brachte im Hinblick auf unsere Heimkehr dann doch ein wenig Wehmut hervor. Das Land zog in wundervoller Ursprünglichkeit an uns vorbei, wir, auf dem Weg zum Flughafen. In unseren Erinnerungen ist eine neue Insel aufgestanden. Sardinien, diese halbverborgene Perle, in viele Wunder gegossen, sie ist rauh und sanft zugleich – gibt ihre Geiheimnisse nicht leicht her. Man muss erst ihr Herz gewinnen. Dann füstert sie vorsichtig und sachte von ihrer alten Geschichte—und birgt dabei so manchen Traum.

Steffi und Pablo

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Datum: Montag, 31. Oktober 2005 11:25
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