Beitrags-Archiv für die Kategory 'Bild und Kunst'

Sinneseindrücklichkeiten

Sonntag, 11. Januar 2009 10:23

Auf eine Fahrt ins Blaue aufbrechen. Nach zwei Stunden Autofahrt ankommen. Bemerken, dass das Hotel, in das es geht, eine der fünf best sortierten und angesagtesten Whisky-Bars enthält. Feststellen, dass das kein Zufall ist. Einen kompletten Abend lang mit den genialsten Premium Whiskys verköstigt werden. Den Rest in kleinen Flaschen mit nach Hause nehmen dürfen. Dabei noch über einen Ardbeg Mòr stolpern. Auch davon etwas abstauben zum mit nach Hause nehmen. Nach der Probe feststellen, dass der Barkeeper noch so ganz “nebensächlicherweise” Europavizemeister im Cocktailmixen ist. Den besten Mai Tai des Lebens trinken (für einen Preis, der mich eher an StuSie-Zeiten erinnert, StuSie=Studentensiedlung). Vom Whisky-Nerd die allerabenteuerlichsten Geschichten über Distillerien und Spezialabfüllungen, Privatfässer und den ganzen anderen blumigen Klatsch erzählt bekommen. Spät ins Bett fallen. Aufstehen, und in einem Ballsaal frühstücken. Zwei Blocks weiter zu zwei großartigen Photographieausstellungen pilgern (Hasselblad Award Sammlungen und Pellegrin’s vielschichtige Bilder). Vor der Fahrt nach Hause noch ein gutes Steakhaus erfolgreich ausprobieren. Völlig von Sinneseindrücken besoffen zu Hause ankommen.

Und da fragt Ihr noch, ob das ein gutes Weihnachtsgeschenk gewesen sei? Ihr seid ja irre!

Thema: Bild und Kunst, Reise | Kommentare (0) | Autor:

Wutblurst, rekonstruiert

Dienstag, 16. September 2008 11:42

Der Wøzard brachte das mit. Es ist ein Stück Vergänglichkeit in der Vergänglichkeit. Der Wøzard liebt rekursive Verweise in seiner Kunst. Alle anderen lieben die auch. Es heißt Wutblurst und es war zunächst eine Digitalkonstruktion.

Wutblurst, Original


(zum Vergrößern, Bild anklicken)


Also eigentlich existierte erstmal wirklich irgendwie irgendwo, wurde dann vom Wøzard in den Züber-Raum übertragen, naja, eher: in einen halt. Dann brachte der Wøzard das mit. Nicht jedoch digital oder als Ausdruck. Sein gleichnamiges T-Shirt war nämlich gerade in der Wäsche. Daher gab es das Kunstwerk als Skulptur, als Installation.

Wutblurst, erstes Bild


Was zunächst wirkt, wie eine zerrissene Serviette, eine zermatschte Banane und eine Zigarettenkippe auf Papier, entpuppt sich schließlich als eine zerrissene Serviette, eine zermatschte Banane und eine Zigarettenkippe auf Papier.

Wutblurst, zweites Bild


Die Kippe konnte man in der Digitalbearbeitung auch noch mit einem Brot verwechseln. Dazu war an dieser Stelle keine Möglichkeit mehr.

Wutblurst, drittes Bild


Frech lugte ein eher unbenutzt aussehender Teil der Serviette aus der hingegangenen Banane hervor. Die metaphorischen Assoziationen der Form und Farbspiele werden bei eben solcher genauerer Betrachtung leichter, deutlicher. Das war im Original noch etwas verschwommen. Will meinen: Man musste wissen. Hier kann könnte man begreifen. Ein zerissenes Spiel zwischen weit entfernten Polen, kein unbekanntes Thema, aber die auf eine grotesk wundervolle Art im Ungleichgewicht. Die Serviette kann die verstörte zerstörte Banane nicht bedienen, ihr nicht gerecht werden, was insbesondere an dem Zustand ihres Zerstörtseins liegt. Eine Hoffnunslosigkeit zeichnet sich aus der einfachen Tatsache, dass die Zerstörung notwendigerweise fremdverursacht ist. Alles Objekte. Kein Subjekt. Die Serviette kann, trotz ihrer Farbkraft—nicht eben zufällig—die daliegende erstarrte Eruption nicht aufnehmen. Es reicht ihr nicht. Also geht sie mit unter. Auch wenn sie in Teilen unversehrt ist, was widerum für die Banane nicht gilt.

Wutblurst, viertes Bild


Alles darin bleibt selbstverständlich vergänglich. Und für die Zigarette danach? Dafür reicht es auch nicht, weil nur noch eine ausgebrannte Kippe übrig ist.

Bilder von mir und mit freundlicher Genehmigung des Wøzards (siehe Link Schöpfungsrausch).

Original Wutblurst Digitalkunst vom Wøzard.

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