Gute Lehrbücher
Freitag, 25. Januar 2008 14:21
Es ist sicher keine hinreichende aber allenthalben eine notwendige Bedingung für die geeignete Aufbereitung von Lehrmaterial (oder gar einer Lernumgebung), den zum Gegenstand erhobenen Inhalt vollständig (etwa als Autor, Lehrer, Instruktionsdesigner) selbst begriffen zu haben. Es ist jedoch für jemand, der nun länger in einem Berufsfeld arbeitet, ohne weitere Schwierigkeiten möglich, den bloßen Eindruck des Begreifens und der Begreifbarkeit zu erwecken—und zwar sowohl auf die eigene Person bezogen als auch für die Lernenden.
Beispiele, für die es nach gerade genanntem Muster nicht funktioniert, kennen wir zu genüge. Sie anzuprangern wäre wenig hilfreich und schon gar nicht höflich—zumal natürlich wie immer die Wahrscheinlichkeit eines Irrtums bleibt.
Ausführlich gelungene Beispiele sehe ich hingegen z.B. realisiert in:
Beierle, C. & Kern-Isberner, G. (2006): Methoden wissensbasierter Systeme, 3. Erweiterte Auflage, Wiesbaden: Vieweg
Lauth, B.; Sareiter, J. (2002). Wissenschaftliche Erkenntnis. Eine ideengeschichtliche Einführung in die Wissenschaftstheorie, Paderborn: Mentis
Diese Liste ist bei weitem nicht vollständig und entspringt meinem unmittelbaren inhaltlichen Umfeld (jedoch nicht meinem persönlichen, falls nun jemand seltsame Verdachte hegte). Jedoch sind diese beiden beispielhaft für das darin gezeigte tiefe Verständnis, das, nahezu spielerisch choreografiert, Einstiege in ansonsten sehr komplexe und erstaunlich oft missverstandene Themenbereiche schafft. Welche Arbeit gerade ein solches Werk verschlingen mag, das kann man sich vor allem dann vorstellen, wenn man selbst in den Bereichen arbeitet und die inhaltlichen Umstände kennt, die es hier für einen Einstieg sinnvoll zu reduzieren galt.
Thema: Hochschullehre, Staunen und Zweifeln | Kommentare (0) | Autor: Pablo Pirnay-Dummer