Beitrags-Archiv für die Kategory 'Staunen und Zweifeln'

Eine Mut Maschine

Montag, 28. Dezember 2009 17:32

Aggression, begegnet uns fast synonym zur Gewalt. Das ist zwar Unfug, wird aber trotzdem oft so verwendet. Die Mut-Maschine zeigt, wie’s geht, und gleichzeitig zeigt sie nicht selten vernachlässigte Schwächen der Stabilität.

Mut Maschine


Erfolg hat nicht zu unrecht eine Dominanz-Konnotation. Ärger hängt da oft mit dran (weil’s hilft), ist aber keine Voraussetzung. Die Brücke zur Kreativität wird oft zu gering geschätzt. Ich halte sie für eine notwendige aber keine hinreiche Bedingung. Mut entsteht und ist Motor. Wir kennen das aus der Motivationsforschung, bloß etwas anders. Ist aber übertragbar. Und dann ist da das hier nicht näher bestimmte IchSelbstWir-Konglomerat, jeweils mit Konjunktion und Gegenüber-Option. Dagegen arbeiten Stabilität, Sicherheit, die öde Langeweile erzeugen und auch von derselben bedingt werden. Sonst ist auf jeden Fall in diesem Bereich zu finden. Sonst gibt’s ja kein Sonst. Das widerspricht klassischen Bedürfnispyramiden. Es ist einerseits nicht wesentlich komplexer, kann aber den ansonsten blinden Punkt der Pyramiden viel besser erklären: Warum malte z.B. von Gogh? D.h. vorerst scheint mir die Forderung tertiam non datur erfüllt. Selbstverständlich ist das kleine Modell zutiefst unvollständig. Ich bin indes zuversichtlich, dass die Eingedachten die verbleibenden Leerstellen recht einfach selbst füllen können. Ansonsten: sonst.

Thema: Staunen und Zweifeln | Kommentare (0) | Autor:

Die Qualia Inspiration

Donnerstag, 17. Dezember 2009 8:50

Weil gelegentlich die Versgräben der eingeschliffenen Beamtenbestückung dem immanent Verrückten zuwiederlaufen (hier von Beseelung zu sprechen wäre ernsthaft fälschlicherweise mehrdeutig—auch noch aus mehrerern Gründen), gibt sich das Maß der Impulse selbst die Ehre. Eine Reflexivität, die vielleicht eines Tages in eine echte, schöne Rekursion mündet. Nur ein Verrückter erkennt einen andern. Aber die Verrücktheit müsse hier zum Zwecke des Erkenntnisgewinns nur graduell angepasst werden. Selbstironisch auch Shakespeare: “Und ist es auch Schwachsinn, so hat es doch Methode”, schön z.B. von Bram Stoker aufgegriffen und in völlig anderen Kontext gesetzt. Hachja, Danke Ihr großen Denker.  Wenngleich auch kaum jemand eure ästhetisch atemberaubend großartige Flut des Selbstzweifels so richtig nachvollziehen will und kann. Ja, Herr Geheimrat Goethe, mit Begeisterung für das Unfassbare allein ist es eben doch nicht getan, was mir an eurem allerseits aus verschiedenen (diversen!) Gründen geschätzten Werke bereits als Schüler qualvoll zutage treten wollte—nie wollen diese so recht, verzeiht, des Pudels Kern treffen.

Weil wir Menschen nunmal ein geradezu platonisch zu nennendes Metaphernbedürfnis haben, das ebenso gerade nicht weit vom mythischen Bedürfnis gelagert ist, wird die ganze Sache mal wieder komplex. Na, weil wir da nicht gefüttert werden! Und entweder will man zur Befriedigung dieses Bedürfnisses nun Harry Potter heiraten oder man stößt alsbald auf eine geneigte Langeweile, die sich aus der Struktur selbst ergibt. Vorausgesetzt man hat hinreichend intelektuelle Fähigkeit “angehäuft” um eine solche Langeweile zu entwickeln. Andererseits ist das ja auch insgesamt wieder nicht viel. Ich bitte meine geneigte Leserschaft mich nun nicht fälschlicherweise deswegen als Neo-Platonianer zu begreifen. Das läge mir fern. Obschon es wohl Dinge gibt, die mir deutlich ferner liegen, deren Nennung jedoch an dieser Stelle wenig sachdienlich wäre. Bleiben daselbst meine herausgewürgten Assoziationen nur auf das aberwitzig Kleinste beschränkt, so können sie doch eine Brücke schlagen (Danke, William – Danke auch, Bertold).

Die Qualia Inspiration


Nun, mich hat’s jedenfalls überrascht. Das Ungleichgewicht habe ich versucht grafisch zu illustrieren. Bei meinen bescheidenen zeichnerischen Fähigkeiten möge man mir auch den Rest verzeihen (“... und bitte sie, mir zu verzeihn”). Wer richtig hinsieht, wird feststellen, dass z.B. der Edelstein ein falscher ist. Vielleicht trägt das sogar zur Modellstabilität bei. Die oben genannte Illustration—das habe ich extra hinreichend durchleuchtet—stellt abwechslungsweise mal keine sinnlose Maschine dar. Das macht aber nichts.

Thema: Realität, Staunen und Zweifeln, Wissenschaft | Kommentare (0) | Autor:

A ist zum Glück lange her

Samstag, 12. September 2009 19:23

A, wie Ableger. Und jetzt soll man hier Stellung beziehen, oder? Zu was? Im Grunde zu Nichts. Etwas zu sagen, im Sinne von Aussprechen, ist offenbar tiefgreifend aus der Mode gekommen. Phrasenoberflächen ohne Kontrapunkt-Struktur, Hülsen für die beliebige Projektion. Raus- und Anlehnen, Ablehnen, Ablegen, Ableger. Arbiträr raus. Da will ich lieber in den seltenen Gelegenheiten wirklich tanzen. Davon zu träumen ist ein nur früher Anfang. Frühe Anfänge sind lange her. Also muss jetzt etwas anderes kommen. Zum Glück ist all das schon da. Zu Meta? Nagut. Option A: Drei lange Bände drüber schreiben. Unglücklich sein, sich glücklich wähnen. Option B: Zwei Meter darin handeln, weltlich, fleischlich, voller Genuss. Wie schon gesagt: A ist lange her. Zum Glück.

Thema: Staunen und Zweifeln | Kommentare (0) | Autor:

Zwischen den Stockwerken

Dienstag, 1. September 2009 8:40

Manchmal und von dort ausgehend immer öfter, da wüsste ich gerne wieder mehr darüber, was zwischen den Stockwerken immer so los ist.

ZwischenStockWerken

Re- und Involutionen? Jetzt erst recht?

Thema: Staunen und Zweifeln | Kommentare (0) | Autor:

Halbsicht

Dienstag, 25. August 2009 7:53

Der Moment, die Augen gerade über die Wasseroberfläche zu erheben. Halbsicht. Halb im Flüssigen, halb in der Luft. Unten sind Welten, die sehr verschieden sind von den oberen. Das Licht bricht und scheinbar verbundene Welten werden durch meine Wahrnehmung unvereinbar getrennt. Schattenwelten unter Wasser, Webende Luft-(Hirn?)-Gespinste drüber. Beide Lagen sind vollständig. Keine zwei Hälften eines Ganzen. Beide strahlen in Schönheit. Da gibt es keinen endgültigen Vorzug. Sagen wir, ich müsse strampeln, um den Kopf über was(ser) zu halten. Unaufhörlich, ununterbrochen. Unter Wasser kann niemand überleben, der ist wie ich. Klingt jetzt theatralischer als es ist. Es gibt keine Luft für jemanden wie mich da unten. Fische sind da anders. Die haben Kiemen. Überhaupt ist das Wasser ja voll von allerlei beweglichem Getier. Die kann ich nach altem Sprichwort nicht vor dem Ertrinken retten, in dem ich sie heraushebe. Ob sie mich retten können, indem sie mich untertauchen? Ich kann das nicht ganz ausschließen. Beim Schwimmen auf Halbsicht verschwimmen die Welten auch nicht. Die Trennungslinie erzeugt Verwerfungen und eine alte, einfache Frage: Wo?

Halbsicht

Thema: Staunen und Zweifeln | Kommentare (0) | Autor:

Der Zweck eiligt die Mittel

Mittwoch, 19. August 2009 18:19

Irgendwo am Random. Kaum Nicht sakral assoziiert. Nix versteht der Taumel. Innerer Rückzug während dem Geschehen, das aus der Zeit gerissen sein Gesicht komplett verändert. Aber erst dann, oder eben bereits dann. Etwas, das in der Gegenwart keinen Nährwert hat. Aber drumrum umso mehr. So ähnlich wie Link Futurverweigerung. Nur ganz anders. Da machen einen die Zeiten verrückt. Und die selbst sind auch verrückt. Der Link Quabbernick konnte schon nichts dafür. Aber im neuen Licht betrachtet, sieht auch er wieder anders aus. Das macht auch die Zeit. Und das macht natürlich alles gar nichts. Keiner kann da was für. Ich auch nicht. Letzteres hab’ ich erst vor kurzem kapiert.

Randomisiert

Ob ich daraus herleiten darf, dass ich lernfähig sei, sei dahingestellt. Der vorangegangene Satz enthält “sei, sei”, toll! Ob die Hexen denken, dass ich jetzt wegen eines Konjunktivs von der Brücke im Gartenpfad springe – ich weiß es nicht. Blanke Spekulation. Verspiegelt sieht immerhin gut aus. Wenigstens oft. 524 Kilokalorien vorm Abgrund. Der Zweck heiligt die Mittel. Hin und wieder soll der Schatten unter beherztem Sprung hinweggleiten. Das hat er auch verdient.

Zum Abschluss wollte ich noch was fragen: Kennt sich jemand mit Schatztruhen und Schätzen aus? Es ist nämlich so: Ich habe (heraus-)gefunden, dass Leute, die diese Analogie benutzen, sie in der Regel in ihrer Romantik groß und glitzernd verfügen (verwenden) und im Handeln eher auf Herausnehm-, d.h. also: Entwendungsvorgänge beschränkt scheinen. Das ist für die Schatztruhen einerseits traurig. Für alle anderen albern (Fremdschämen und so). Und für die Handelnden? Da genau komme ich nicht weiter. Im einfachsten Fall müsste man das mit leichten bis mittleren Formen der Demenz erklären, wenn man Dummheit aus Versehen mal nicht als Explikandum heranziehen kann. Hier würde ich mich aufrichtig über (Nach?)Hilfe freuen. Überaschungen sind, wie stets, sehr willkommen.

Thema: Staunen und Zweifeln | Kommentare (0) | Autor:

Emergenz aus einer Revolution der Stille

Mittwoch, 20. Mai 2009 11:47

Da war noch was. Achso, gewesen. Und daher: lang her. Je nach Blickwinkel auf die Zeit, die ja in sich nur existiert um uns entweder zu ärgern und zu ärgern. Das macht natürlich nichts. Jedenfalls, solange es anderes gibt, was noch mehr ärgert. Das an sich wäre noch nicht weiter verwunderlich. Wenn aber eine signifikant große Anzahl an Menschen durch das Gleiche geärgert wird, dann muss man sich Sorgen machen. Also, damit man das hier jetzt nicht missversteht: Alle außer den Geärgerten müssen sich Sorgen machen—denn es wird sich etwas ändern. Und das ist für erstaunlich viele Menschen ohnehin Grund genug ins Grübeln zu geraten. Natürlich zähle ich mich nicht zu diesen Menschen. Denn Veränderung ist ja gut. Also, so lange sie so ist, dass ich das Neue von Anfang an besser finde als das Alte. Das ist so ähnlich wie mit der “Teamfähigkeit”. Ich bemühe mich, meinen Studenten gegenüber zu argumentieren, dass “Teamfähigkeit” nicht bedeutet, dass man mit seinen drei besten Freunden gelegentlich mal gute Arbeit machen kann, es bedeutet vielmehr mit jenen gut arbeiten zu können, mit denen man nicht abends gerne auch mal ein Bier oder ein anderes Getränk zu sich nehmen würde. Ebenso ist’s mit der Veränderung. “Ich bin ja immer für Veränderung, auch.”  Allenthalben vonwegen “es verändert sich ja nie etwas.” Ja, meine Liebe, mein Lieber, und in den meisten Fällen findet Ihr das ja ganz gut so. Spontaneität, ja, aber nur wenn sie gut vorbereitet ist. Was also ist gegen Sicherheit/Stabilität zu sagen? Im Grunde gar nichts. Es sei denn, man quäle sich am Zustand—mit oder ohne Ermangelung konstruktiver Alternativen. Wenn mir jetzt Brei geboten wird, dann kann ich zwischen verschiedenen Geschmacksrichtungen von Brei wählen. So richtig demokratisch kommt mir das dann irgendwie auch wieder nicht vor. Wer keinen Brei mag, der ist bei dieser Auswahl verraten. Daher vielleicht auch der Begriff “Einheitsbrei”. Sollte man erweitern: “Einheitsbrei—jetzt neu in vier aufregenden Geschmacksrichtungen.” Das Leben ist ein Keks. Auch dann natürlich, wenn es uns auf den ebensolchen geht. Nein, besser: gerade dann. Dann führt die Wahl der Qual zur Auswahl der Gesinnung: Ich kann ja nicht immer alles, also muss ich manchmal manches und deswegen haben sich bitteschön alle un-informierten (nicht uniformierten oder uni-formieren, bitte!) an den Duktus Tremensis zu halten, da ihnen ja so oder so keine Wahl bliebe (Lateiner, bitte ein Aukke tsutrücken, ohkäi?). Egoistischer könnt’s kaum sein. Und auch das ist keine Neuigkeit. Achso, ja, die Quintessenz des Pudels Warpkern oder so. Nicht das ich das schon wieder vergesse. Will meinen die Emergenz aus der Revolution der Stille wird stärker, drängt nach außen und Erzeugt, wie schön, eine Verschiebung der Enthropie in dieser und in manchen anderen Dingen. Wollen wir mal hoffen, dass bei der Gelegenheit einmal mehr einst göttergleiches zur Belanglosigkeit—und nun hört—erhoben wird. Das alles und noch viel mehr würd’ ich ja machen, wenn ich König meiner Gedanken wär. Die Gedanken sind frei! Wer kann sie entzünden? Neugier und eine gehäufte Menge Wahnsinn treiben mich nach wie vor an. Es lebe das Wundern!

Thema: Staunen und Zweifeln | Kommentare (0) | Autor: