Beitrags-Archiv für die Kategory 'Staunen und Zweifeln'

Warum nicht?

Samstag, 26. Juni 2010 21:20

Es ist etwas daran, Ihr Menschen mit den komplexen, wunderschönen Ideen, geboren aus einer Verlegenheit, aus einer Unsicherheit. Man sagt Euch, dass die Scheiße, die auf Euch herabregnet, eine Chance sei. Und irgendwas will das scheinbar haben, weil dann alles gut sei. Das ist es nicht, Menschen mit den träumenden Augen. Das was ich in Euch sehen durfte, in einer Rolle, die irgendwo zwischen allen Stühlen hängt. Daran soll auch noch so seltsames Gemecker bitte nichts ändern. Neben allen Zugängen, verkrümmten Schlüsseln und seltsamen Verwaltungsabläufen. Fragt mich bitte nicht, was das soll. Ich weiß es nicht. Ich weiß nichtmal, welchen Teil ich in dieser verworrenen Gleichung spiele. Vielleicht bin ich da sowas wie der Bruchstrich. Falls es so einen darin gibt. Ob dem Rahmen der Rahmen fehlt, oder Euer Lachen über das Wort “Objektivität”.

Vertraut dem Wissen halt. Es wird nicht alles falsch sein. Vor allem deshalb, weil ja alles falsch ist. Ihr habt die Schriftrollen entrollt, entwickelt und etwas entdeckt. Etwas Gutes obendrein. Jedenfalls, so weit ich in der Lage bin, das einzuschätzen. Und ich weiß immer noch kein anderes Wort für Design. Ebenso begeistert ich war, seit längerem einmal wieder begeisterte Augen im Blick auf modallogischen Wahnsinn zu sehen, andernorts (räumlich gesehen). Schön, dass man Euch das nicht mehr nehmen kann. Mir ist es einmal mehr eine große Ehre dabei zu sein. Der Zweifel ist eher ein Selbstzweifel. Ihr kennt ihn selbst ganz gut.

Warum ich?

Ich hab da inzwischen so eine Idee:

Warum eigentlich nicht?

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Die Antwort

Sonntag, 13. Juni 2010 0:40

mein Freund, die bläst Dir gleich der…”

nein, nochmal.

Die Antwort ist eine Illusion oder die Antwort ist eine Illusion. Göttinnen und Götter der Schrebergärten, kleingemachte Olympe (Olymps, Olyploloipoloi?). Das Missverständnis ist das eigentlich Bedeutungserzeugende. Es kann keine andere Erklärung geben. Matching ist Unfug. Unfug ist Matching. Die Übereinstimmung groben Irrtums. Bleibt also nur eine Ansichtssache übrig. Was wir sorum oder anders herum denken wollen.

1. Die Antwort ist eine Illusion

Wir jagen den heiligen Gral, den heiligen Schlüssel von Wasauchimmer oder das grunzende Schwein von Hinteroberadelshausen. Ist egal, weil nix da ist und die Leerstelle uns die Leere, Lehre oder die Bedeutung halt, also das Nichts als solches andeutet.

2. Die Antwort ist eine Illusion

Das bedeutet, sie ist beliebig, konstruierbar, unfunktionierbar und eben gerade so spezifisch, wie wir’s brauchen, aushalten können, erwarten oder halt träumen und wünschen. Nur so wertvoll, wie der Augenblick, der sie uns vorgaukelt. Flüchtig, wie unser Verstand oder alles andere, was wir glauben festhalten zu können.

Die Konklusion ist langweilig: Beides heißt das Gleiche. Gleich aufgeräumt. In der Schüssel in der Spüle liegt eine Erbse. Sie ist übrig geblieben. Die anderen sind zu 0,1% Gedanken, etwas Bewegung, und zu einem kaum überraschend großen Teil Exkrement geworden. Romantiker nennen das Schicksal. Zufall ist daran nur ein kleiner Bruchteil. Der muss nicht unsystematisch sein. Da hilft auch kein Dogma lange drüber hinweg. Es sei denn, man ist so neun bis vierzehn Jahre alt. Aber das bleibt man nicht lange. Höchstens 6 Jahre (tjaha!). Mag von Glück reden, wer sich selbst verschaukeln kann.

Der Zufall könnte somit sehr wohl gerade der Gedanke sein, der ungehört irgendwo im Nichts verhallt. Da ist es auch egal, ob er etwa mit Überlichtgeschwindigkeit verschwindet. Materialisten, hört, hört!

Die Antwort könnte auch eine Illusion sein.

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Der Wunsch hinter jenem Konjunktiv

Mittwoch, 10. Februar 2010 15:18

Mögen alle denken was sie wollen. Am Anfang war die Unstruktur, die Geburtsstunde des Solipsisten. Noch davor, und das Leben ist geträumt, aus dem Moment heraus. Etwas anderes ist nicht feststellbar. Das ist ein großes “Könnte” oder “Sollte”, je nach Gesinnung des Trägers, der natürlich selbst auch nicht existiert. Darin liegt entweder der Kategorische Konjunktiv oder ein Dogma oder beides, je in unterschiedlicher Form für die unterschiedlichen Formen. Formal ist der Konjunktiv ohnehin unterspezifiziert. Man versuche einmal einen Satz wie “Philipp könnte auch in Bremen wohnen” prädikatenlogisch zu erfassen. Im Ernst, man versuche es! Und bitte ohne die folgende faule Abkürzung zu verwenden:

Könnte-auch-in-Bremen-wohnen (Philipp).

Ich habe in diesem Zusammenhang auch schon gehört, die logische Semantik sei ohnehin bedeutungsarm—was an sich schon zutreffen könnte, weil’s die Logik ja per Definition ist. Jedoch mit der Begründung, dies läge an ihrer Evaluationsfunktion, die ja nur auf absolute Wahrheitswerte abbilde erscheint die Annahme ziemlich kraftlos. Die Modallogiker/innen haben stets darauf verwiesen, dass die Evaluationsfunktion zur Not ersetzbar sei und das eine ganze Menge der Aussagen immer noch gelten, wenn auch komplexere Abbildfunktionen verwendet werden, etwa eine Fuzzy-Logik. Das ist nicht die Logik vom Fuzzi. Sorry, das musste jetzt doch rein. Auch andere Multimodale oder -dimensionale Funktionen wären durchaus denkbar.

Wir wissen, es fehlen entweder geignete Quantifier oder eben eine andere geeignete Struktur um das abzubilden (oder beides). Aber jenseits der PL1 gibt’s ja durchaus noch schöne Ansätze. Mir gefallen die von Montague nach wie vor richtig gut. Wenn man vorher noch die “Grundlagen der Arithmetik” gelesen hat und, nunja, wenigstens halbwegs verstanden um was es Frege da geht (das ist zugegebenermaßen nicht eben wenig), dann tauchen plötzliche eine ganze Reihe von Optionen auf, die man mit einer naiven Lesart moderner Ansätze der Semantik nicht mehr erklären würde. Allein die Vielfalt dieser Optionen verschwindet hinter einfacheren, behavioralen Ansätzen (Wortfeld oder Prototypen). Letztere sind dann auf andere Weise arm. Sie erklären Verhalten, können aber keine Idee dafür liefern, wie die Bedeung zustande kommt, will meinen: wie sie gebaut wird (obwohl das jetzt gegenüber der Prototypensematik durchaus ein wenig unfair ist, zumindest was die späteren Ausprägungen angeht). Insgesamt bleibt den metaphorisch-psychologischen Ansätzen ein großes Opfer zugunsten einer oberflächlichen Illusion von Inhalt. Und weil das so ein gemeiner Satz war, begründe ich ihn ausnahmsweise: Die Interpretation eines Wortfeldes oder die einer prototypischen Struktur liegt außerhalb der Struktur selbst. Sie ist, wenn man so will, auf das wohlwollende Nicken mehrerer im Raum befindlicher Experten angewiesen, die glauben, dass das nach Sinn aussieht, d.h. dass es plausibel ist. Ein definitorischer Teufelskreis, der nebenbei bemerkt nun wirklich nicht der Semantik zu eigen ist.

Das alltagsrelevant-fatale am Konjunktiv ist ja, dass er dort ebenso schwierig zu fassen ist wie in der formalen Welt. Er scheint zunächst der Unbestimmtheit zu dienen und unterstützt nebenher grammatisch noch einige schöne Formen der indirekten Rede. Genau genommen dient er aber in seiner Sprachverwendungshandlung zumeist zur Bestimmtheit, auch wenn er gerade als ein Stilmittel der Unbestimmheit erscheint. Die bestimmteste Ablehnung, beispielsweise, ist die unbestimmte. Auf die kann man nicht reagieren. Chancenlos, sozusagen. Er ist bildlich gesprochen eine Ohrfeige, auf die man schon rhetorisch nicht reagieren kann.

Zur Erklärung. Offenbar nehmen Mitmenschen (mich eingeschlossen) ihre Welt als immer komplexer werdend wahr—“In der Welt des 21. Jahrhunderts…” (als wenn wir wüssten, was das sei). Die Wahrnehmung kann den Grad der direkten Aggression mit dem Stilmittel rhetorischer Vagheit erklären. Es wären (!) Tatsachen zu schaffen und im gleichen Moment um Himmels willen die Genese weiterer Komplexität zu vermeiden. Wir sprechen ja nicht selten vom “Grad der Komplixität” als sei das auch nur ordinal a priori bestimmbar.

Kein Wunder, dass man bei der Gelegenheit ein ganz anderes definitorisches Unding immer häufiger zu hören bekommt: Die Kompetenz in all ihren Gestalten. Weil wir ja mit unserem Verhalten nachweislich keine Komplexität bearbeiten können, sonst wäre die Komplexität ja nicht komplex, versucht man nun die immanenten Fähigkeiten des Menschen wenigstens vom Begriff her nach außen zu stülpen. Auch wenn das natürlich gar nicht geht. Aber irgendwie muss der Mensch darauf ja reagieren können. Daher macht es “wunschseitig” natürlich Sinn, ihm einfach alle beschränkenden Hürden zu nehmen. Keine Gedächtniseinschränkung mehr, keine Sprachbarriere, keine Konzentrations- und Motivationssperren. Der Mensch als das, was er leisten könnte, wenn er keine Beschränkungen jedwelcher Art hätte. Wir nennen das in der Wissenschaft Kompetenz (was jemand ohne Einschränkungen könnte, z.B. einen unendlich verschachtelten Satz von sich geben) im Gegensatz zu Performanz (das was an Verhalten nach all den Hürden noch herauskommt).

Wir halten daher fest: “Kompetenzdiagnostik” ist absurd (es sei denn man ginge das esoterisch an), da wir nunmal nur Verhalten (= Performanz) beobachten können.

Der Wunsch nach einer Transzendenz der Kompetenz ist vor dem Hintergrund der subjektiv wahrgenommeneren Komplexität sehr verständlich. Es lebe der kategorische Konjunktiv, das Allheilmittel des selbstversunkenen und träumenden Alltags-Solipsisten!

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Anker Inspiration

Samstag, 6. Februar 2010 9:08

Früher war alles besser. Stimmt natürlich nicht. Behauptet man vor sich selbst aber trotzdem immer wieder. Wir nennen die Folge diese Re-Hypothese im Alltag Verklärung—im Extremfall. Nostalgie ist eine andere Art sich etwas Ähnlichem zu nähern. Nicht ganz identisch allerdings. Das Resultat ist in der Regel eine brauchbare Inspiration, die man hier und da in den Alltag retten kann. Eine Inspiration erster Ordnung, deren Zeitverläufe völlig geordnet sind und deren Projektionsfläche frei für alles Mögliche verfügbar ist. Funktioniert vermutlich auch mit Furchtbarem, vorausgesetzt es wäre nicht eine zu furchtbare Referenz.


Die Annahme der Verklärung ist aber noch in anderer Hinsicht hilfreich: beim Relativieren aktueller Unzulänglichkeiten. Anders ausgedrückt finden wir das im Weg des Zynikers. Was heute ebenfalls kaum jemandem mehr fremd sein dürfte.

Sollte einen dabei jedoch eine Begegnung (oder mehrere davon) einholen, die einiges—wenn nicht sogar das Meiste—davon verifizieren, dann entsteht ein Anker, der in der Projektion deutlich mächtigere Inspiration erzeugt. Eine Inspiration zweiter Ordnung, die nicht nur einfach eine bestätigte Version der Ersten ist, sondern die Oberflächen für die Projektion erneuert und damit wesentlich kompatibler zur aktuellen Lebenswelt ist oder wird. Das Risiko ist nicht ganz unerheblich, wodurch der gegenteilige Fall vermutlich für therapeutische Zwecke interessant ist. Eine Art Lottogewinn im positiven Fall.

Glück ist was Großartiges!

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Große Schüssel, kleine Schüssel

Donnerstag, 21. Januar 2010 9:39

Es wird Zeit, einmal wieder eine neue Maschine vorzustellen. Diese hier generiert eine Funktion, obwohl es zunächst scheint, als sei es anders herum. Also, als generierte die Funktion die Maschine (was auch herrlich sinnlos wäre). Im Zentrum der Maschine steht jeweils eine große Schüssel und eine kleine Schüssel. Sich in der Auflösung auf die nicht vorhandene Perspektive zurückzuziehen wäre hinreichend unkreativ, geradezu blöd irgendwie.

Große Schüssel, kleine Schüssel


Die große Schüssel ist größer als die kleine Schüssel. Die Kleine Schüssel ist kleiner als die große Schüssel. Die Transitivität bleibt gewahrt. Die in diesem Sinne relationale Wechselwirkung erstellt eine Funktion. Die Funktion 5 nämlich, die sich aus dem Funktionsraum FN im Rahmen einer Verfügbarkeitsquelle rekurrent selbst rekrutiert (hat). Der Funktionraum FN verfügt über die Funktionen 1, 15 und 5. Nur letztere wird von der Wechselwirkung erstellt. Die anderen nicht. Damit kann die Maschine sogar etwas erklären. Aber nicht allzu viel. Aber wenigstens etwas (etc.).

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Überraschung, Künstler, Hofnarr

Mittwoch, 20. Januar 2010 10:47

Manchmal kommt’s aus einen Augenzwinkern. Einfach, weil’s begegnet. Überraschungen sind besonders, lenken sie doch die Aufmerksamkeit, die Priorität und damit all die angeschlossenen Erlebens- und Handlungsmomente, ebenso wie grundsätzlich die Entscheidbarkeit in eine andere, so nicht vorhergesehen Richtung. Durchbricht die erfolgreichen Prediktionsheuristiken, juhu. Das kann beschwerlich sein oder leicht. Überraschungen, als chaotische Elemente wahrgenommen obschon sie es wohl nur manchmal sind, sind Gelegenheit zum Träumen, Fragen, Verändern. Überhaupt letzteres. Klingt alles ganz einfach, fast schon kitschig. Das liegt an der Abstraktion. Das ist eine Einfachheit durch Abstraktion—vermutlich selten. Als Intervention liegt, man denke das mal weiter, so einiges drin. Warum also nicht einen Unternehmenskünstler (Hofkünstlerin) oder einen Narren (nee, keine Fasnachtsnarren im Häs, nur die nach alter Zunft bitte) einstellen? Zu kurz gegriffen ist das. Da würde ich zustimmen. Weil’s funktioniert—und das soll es ja nicht. Überhaupt ist hier eine Funktion nicht anzustreben. Das liegt in der Natur der Sache. Im Grunde bleibt es ja doch jedem selbst überlassen, zu überraschen und/oder sich überraschen zu lassen. Da bin ich aber wieder mal dankbar, dass es so oft zündet.

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IHKLM-No Way-Maschine

Dienstag, 12. Januar 2010 18:37

In einem meiner letzten Beiträge habe ich Link nicht eine sinnlose Maschine vorgestellt. Da gab es natürlich Rückfragen wegen. Das kann ich gut verstehen, denn die Einwände hätte ich auch gehabt. Es sei denn, nicht. Daher möchte ich dies nun nachreichen (die Maschine ist ohnehin parallel zur anderen Illustration entstanden):

ihklm_woway-maschine


IHKLM wäre ein Akronym (und da stehen wir ja drauf!), z.B. für Ich Habe Keine Lust Mehr. Die anglophile Leserin wird hier feststellen, dass “no way” keine Übersetzung darstellt, sondern vielmehr eine nicht eben vollständig passende Antwort, die auf unterschiedliche Ausgänge des nicht existenten Dilemmas verweist. So viel mal zur Semantik. Ansonsten kommen die Zahlen 12, 13 und 15.3 (zu Deutsch: 15,3) vor. Das sind drei Zahlen. Ihr Mittelwert ist 13,46 (ungefähr halt) und ihre Standardabweichung ist 1,69 (auch ungefähr). Die Einzelwerte sind nicht signifikant, und sie haben auch keine Bedeutung. Auch sind sie nicht normalverteilt. Vielleicht sind sie es doch, aber wir wissen es halt nicht. Sie haben jedoch einen großen Effekt (d=.891). Nagut, so groß isser auch wieder nicht. Es gibt im räumlich-relationalen Teil der Maschine widerstrebende Richtungen, nicht balancierend—und einen Impulsinput (unten). Der könnte auch ein Output sein. Je nach dem, für was die Maschine verwendet wird.


Intention ist aufgrund der mangelnden Bedeutung irrelevant, bzw. kann vernachlässigt werden. Was fehlt, ist die listenhafte, ordinale Nennung der fehlenden Anwendungen und ihrer Felder. Das muss in einem zukünftigen Projekt noch nachgeholt werden. Die Experten vermuten jedoch, dass diese Liste sehr lang wäre und mit großer Rangkomplexität versehen. Das ist schonmal ein gutes Zeichen.

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