Beitrags-Archiv für die Kategory 'Staunen und Zweifeln'

Reine Form

Mittwoch, 7. Dezember 2011 12:24

Hineinsehen durch einen Bruch und entweder reine Leere oder einen unerfüllten Raum darin erkennen.

Und später sehen, dass alles, was bleibt, eine reine Form ist. Ein Gerüst. Wenn die Farbe entweicht. Wenn die Räume ineinander übergehen. Wenn die Räume verschmelzen. Wenn nichts mehr Form ist.

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Neuer, hoch valider und reliabler Intelligenztest entwickelt

Samstag, 26. November 2011 11:42

Nach vielen bemerkenswert hingebungsvollen Versuchen der Vergangenheit, Intelligenz über die Performanz bei unzähligen, eher weniger positiv-konnotierter Aufgaben zu ermitteln und bei aller sowohl professioneller und vom Stammtisch gesteuerter Resilienz gegenüber solchen Verfahren, ist es mir gelungen, einen metrisch einwandfreien Intelligenztest zu entwickeln, der wenigstens weitreichend kulturell unabhängig ist (außer manchmal halt).

Gemessen wird Intelligenz demnach nur noch mit einem einzelnen Item, und was insbesondere diejenigen freuen wird, die einen klassischen Test einmal erlebt haben: der Test funktioniert vollständig ohne die bewusste Bearbeitung durch die Probanden, d.h. der Widerwillen bei der Bearbeitung fällt völlig weg und demnach auch der Bias, der durch die unangenehme Erfahrung entsteht. Gemessen wird Intelligenz fortan durch die Wegstrecke, die jemand nach dem Verlassen einer Rolltreppe zurück legt und er/sie gleichzeitig eine unmittelbare Aufgabe erhält (z.B. einen Telefonanruf oder eine räumliche Orientierungsaufgabe).

Abbildung 1: Der Rolltreppentest als metrisches Korrelat zu weit aufwändigeren Verfahren zur Messung menschlicher Intelligenz.

Die Performanz auf der Sekundäraufgabe geht nicht in das Testergebnis mit ein, sie dient lediglich zur Aktivierung einer zusätzlichen Handlungsoption. Je intelligenter die Probanden sind, desto weiter bewegen sie sich trotz Aktivierung der Sekundäraufgabe von der Rolltreppe fort. Bewegen sie sich in hinreichende logistische Entfernung, so wird der Test mit einer höhrer priorisierten Sekundäraufgabe wiederholt. Jedoch brauchen weniger als 1% der für die Normierung herangezogenen Probanden überhaupt eine solche Sekundäraufgabe.

Der Test misst völlig reliabel (r=.993 für den Retest) und valide (r=.922 zum Berliner Intelligenz- und Strukturtest) die Gesamtintelligenz der Probanden. Er ist jedoch deutlich schneller als klassische Tests. Der Testaufbau ist derzeit noch ein wenig teuer: hier müssen noch kostengünstigere Verfahren entwickelt werden (es sollte einen Sonderforschungsbereich dazu geben).

Der Vergleich mit Computersimulationen zeigt leider wenig Vielversprechendes. So ist die Kreuzvalidierung zwischen dem realen Verfahren und der Simulation nur mit r=.27 anzugeben. Allerdings scheint der Erfolg der Computermessung stark mit der Expertise innerhalb von räumlich-relational hoch anfordernden Computerspielen (z.B. First Person Shootern) zusammen zu hängen. Durch diese Moderatoren sollen simulierte Verfahren so lange von der Testung ausgeschlossen werden, bis die Bedienung solcher Spiele zum regulären Curriculum an Schulen gehört. Ein Umstand, den es in Deutschland vermutlich in nächster Zeit so nicht geben wird.

Dies ist ein großartiger Durchbruch!

Insbesondere für Unternehmen, die bereits über Rolltreppeninstallationen verfügen, ist der Test spielerisch einfach durchzuführen und seine Auswertung bedarf dann auch nicht allzu trainierten Personals (es ist ja hier lediglich eine Distanz in Metern zu ermitteln). Der hier vorgstellte Test wird Personaleinstellungstests um ein Vielfaches erleichtern.

Wer einen von mir geeichten Zollstock (mit Meterangaben) als standardisiertes Testinstrument samt Durchführungs- und Auswertungleitfaden käuflich erwerben möchte, möge sich mit mir per E-Mail in Verbindung setzen. Das Personal-IQ-1 Set gibt es bereits für 489 Euro (zzgl. Mehrwertsteuer) und im Gegensatz zu klassischen Tests darf der Auswertungsbogen beliebig vervielfältigt werden.

Ein Verfahren für Gehbehinderte ist bereits in Vorbereitung und befindet sich in der Validierungsphase.

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Der andere Ort

Dienstag, 22. November 2011 20:57

Der andere Ort erscheint mir immer noch wie eine Pfeilfeder. Dazu verdammt, der Pfeilspitze, für die sie sich gerne hält, hinterherzufliegen, zwar für Stabilität zu sorgen, irgendwie, aber dennoch nie vorne zu sein und doch mit Vorne eben eine sehr untrennbare, unzertrennliche und fast parasitäre Beziehung eingehen zu müssen. Alles geschuldet, jenem Stück Holz (von mir aus auch Fiberglas), das um der guten, lieben Ordnung willen Vorne und Hinten verbinden muss (will?). Den Ort, der das Holz darstellt habe ich noch nicht gefunden. Ich wäre von Herzen daran interessiert. So ist es kaum verwunderlich, dass mir die Verwundbarkeiten des anderen Orts ganz und gar ferner vorkommen wollen. Man kann sie, trägt man sie auch im Herzen, nicht auf die gleiche herzliche Art vermissen, wie den reinen Klang. Die Faszination der technisch herbei geführten Eselsjagd (Pfeilfeder nach Pfeilspitze) bleibt mir in all ihrem systemischen Wirrwarr dennoch erhalten, so dass sie mir an dieser Allegorie die Unvereinbarkeit des Tragens, Schiebens und Voranpreschens direkt und konkret sichtbar werden will. Es führt fast zwangsläufig zu Verzweiflungen der einen oder anderen Art, während gleichzeitig niemand dieser Jagd entkommt, der ihr nicht entgeht. Oder besser: der sich ihr nicht entzieht. Und dann schrammen liebende Seelen an der Brutalität dieser Hetzjagd entlang.

Es muss fast höhnisch und sarkastisch klingen, die sicheren Aphorismen der Alten in schwülstigen Ansprachen zu hören oder sie täglich zu sehen, wie sie visuell, überlebensgroß, auf einen herabschreien. So als seien die darin verborgenen, tiefen Wünsche jemals an diesen Orten Realität geworden. Darüber wird wohl noch so viel Wein und noch so viel Herzhaftes die Kehle herunterrinnen können, und wird sich doch nichts verändern.

Es sei denn, freilich, man begänne zu begreifen, dass die großen Worte der Vergangenheit beim genauen Hinsehen ebenso verzweifelte Hilferufe nach Auswegen sind. Dann, und leider nur dann, findet man wahrlich große Verbündete im Geiste. Es bedarf dazu jedoch fortgeschrittener Techniken in den alchemistischen Formen der uneigentlichen Rede (ja, rezeptiv und produktiv). Also, auf an’s Werk, ihr künftig Wortmächtigen. Ihr steht in der Pflicht, den späten Nachfahren allzu große Worte zu hinterlassen. Begeht auf dem Weg dorthin jedoch bloß nicht den Fehler, Euch zu wichtig zu nehmen. Der kleinste Anfang davon ist schon Gift.

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Stummes Erz

Montag, 21. November 2011 10:56

Um den Moment gebracht. Weil Du der Moment warst. Und da waren wir uns nun so sicher. Niemand hatte je Größeres erlebt. Und eben das ist der Grund, warum gleichzeitig alle Größeres erleben. Nähe ist groß. Wir sind visuelle Tierchen, und Auditive. Aber das haben wir verlernt. Die Perspektive ist mächtig. Wir sollen sie zwar einnehmen aber auch übernehmen (wenn ich mich da mal nicht übernehme). Die Perspektive erfordert einen Standpunkt. Dabei will ich gerade alles andere als stehen. Jeder Stillstand scheint eine Verschwendung. Mich erschreckt manch neu entdeckter Trieb nach vorne. Weit nach vorne. Rennen. Hamsterrad oder Marathon, Glanz ohne Licht, Geschwindigkeit ohne Ziel. Letzeres ist weniger belastend als es klingt.

Ich blicke mich in den Übergangshallen um, sehe einen Möchtegern-Schiller nach dem nächsten. Wie sie sich wie die Pfauen in eine Zeit träumen, die ihnen, wären sie wirklich da, nicht als Angst und Schrecken einjagte. Weiter unten, die Straße entlang, ist der erste Treffpunkt der Welt, der Menschheit, der neuen Welt immerhin. Der neuen, alten, weil sie für die Alten alt ist und für die Jungen neu. Das ist kein Naturgesetz. Aber in dieser Stadt—Glockenschlag, ich kann Dich immer noch spüren—ist das eine Bahn. Somit dehnt sich der Anspruch um gleichzeitige Landgsamkeit und Geschwindigkeit, um die man allenorts mit Händen und Füßen ringt, mit Musik danach schreit, mit kleinen Performanzien sie zu beschwören sucht. Nur hier ist das kein Widerspruch. Es geht hier gleichzeitig. Und die Geschöpfe, Zwischen- nicht Mittenweltler sind hier so weit gestreut und kommen mir so üblich vor, wie sie normal nie sein werden. Und während ich in Gedanken hierhin zurück reise, soll das für mich bereits in mehrfacher Weise Vergangenheit sein. Ich bin kein Nostalgiker und auch kein Technokrat. Irgendwie komme ich mir vor, als sei ich als Mensch irgendwann, viel früher, einmal zwischen den Zeilen gelandet. Und ich finde keinen Weg zurück auf’s Lineal. Das macht den Glockenschlag bisweilen dröhnend, weil ich gleichzeitig eingeschlossen und ausgeschlossen bin. Wie die Glocke selbst, die zwischen Luft existiert und selbstverständlich, soll sie denn tönen, geschlagen wird. Was wäre auch so falsch daran, ein tönendes Erz zu sein? Es kommt mir kaum verwerflich vor, sich nicht für mehr halten zu müssen als etwas, das einen reinen Klang hervorbringt. An dieser Stelle bin ich genügsam. Und doch ist das Erz gerade stumm.

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Semi Quali

Mittwoch, 10. August 2011 19:13

In Anbetracht einer Reihe seltsam überschnappender und halb-recht-gefertigter Überraschungen, allesamt insgesamt unterm Strich gut, großartig, manches verdrängt. Daher all-augustlich, somerlochylle, das also ebendies, ebenda, ebensorumabernichtanders, ungefiltert allemal, Unsinn von einem Tisch, so einer Art Schreibtisch, wenn man so will.

Achja, bevor die Aufgen gucktechnisch zu Bruch gehen: Anklicken macht manches (aber nicht alles) einfacher.

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Geistesblitze

Mittwoch, 1. Juni 2011 9:24

Wundervolle Menschen mit wundervollen Ideen zusammenbringen, ein Schmelztigel des Irrsinns kreiren, Freiraum und Rückmeldung (Ein- und Ausatmen), und dann über all die unglaublichen Schätze staunen, die spielend (!) heraussprudeln. Menschen in Freiheit des Geistes zu erleben ist unglaublich attraktiv. Ich glaube, ich hab’ Dich jetzt verstanden, guter, alter, geschätzter Friedrich Schiller!

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Erste Rückführung an den Gabelung-Weg

Donnerstag, 12. Mai 2011 16:22

Ist nicht ganz 16 Jahre her. Wie gestern eigentlich, dieses Heute. Es scheint eine Verständigung vertikaler Art zu daraus zu wachsen, dass ich mir das Verständnis eines früheren Ichs allmählich zögerlich zu erlauben im Stande bin. Das ist ein Anfang. So komme ich durch massive Rückmeldung der Welt und durch die Kollektion vielfältiger Einzelbegegnungen, die auch selbst ein noch ärgerer Misantrop als unwahrscheinliche Häufung klassifizieren müsste, immer näher an eine alt bekannte Entscheidung. Die Qualität insgesamt mag eine andere sein. Aber ich bilde mir ein, das liegt hautptsächlich an den veränderten (in der Regel gewachsenen) Gestaltungsmöglichkeiten, dem übergeordneten Einfluss auf und von mehr Umwelten. Vielfältiger, aber auch weiter in sich geschlossen. Insbesondere dadurch bedingt, dass eine stabile Ideologie, wenngleich noch politisch wirksam, denoch aber ohne Ausprägung bleiben muss. Welten sind Schatten. Und aus den Schatten erheben sich Formen, die Ähnlichkeiten zu Altbekanntem zeigen. Dabei hilft, dass die Kontinuität der Per-Sona, namentlich, äußerlich, eine überdauernde Objektpermanenz konstruieren lässt (es ist immer noch die Gleiche, obwohl sie längst eine ganz andere ist). Na, und somit dürfen diejenigen, die das möchten, das nun ganz klassisch oder in einem der neuen Sinne systemtheoretisch lesen. Wege führen also wieder zusammen. Ich hab schon öfter den dummen Spruch “man begegnet sich immer zweimal im Leben” vernommen (was für ein absurder Unfug, zweimal, immer). Ich hab verstanden, das bedeutet: “Kriegste alles wieder, wenn ich mal größer und mächtiger bin oder so”. Aber die Wege scheinen sich an neuralgischen Punkten zu kreuzen. Wie rum an diesem Punkten die Kausalität gepolt ist. Das vermag ich beim besten Willen nicht zu sagen. Es fühlt sich allenfalls in selten-romatischen Momenten danach an, als ob die Welt den Moment erzeugt. Klingt nach Schicksal. Klingt unwahrscheinlich. Und das kann man nun auch wieder doppelt auslegen. Theosophen, irgendwo? Aber verschieben wir dieses Gemetzel auf den nächsten, schlechten Hollywood-Actionstreifen. Wo die Gabelung auseinanderführt, führt sie in deutlich spürbaren Schritten wieder zusammen. Die Konvergenz erzeugt jetzt inbesondere an den Stellen Verwerfungen, an denen Linientreue gefordert wird. Ich bin ja nichtmal der Fluglinie treu. Also wird das nichts auf diesem Weg. Und wenn die Welt mich zwingt—so würde ich das jedenfalls empfinden—die alte und nicht mehr gültige Entscheidung künstlich aufrecht zu erhalten, dann müsste ich mich nach einem konzentrischen Prinzip entscheiden: Von innen nach außen. Von Kollegen wurde ich wegen meines Grundsatzes, den ich vereinfachend als “Mensch bleiben” bezeichne, nicht selten sehr schräg und zum Teil mitleidig angesehen. Ob das ein klarer Hinweis ist? Liebe Welt, ich brauche in dieser Hinsicht eher ein Rockkonzert als ein leises Klingen im Walde. Nicht, weil ich taub bin, sondern weil ich zutiefst impulsiv bin. Aber ich erkenne an, dass mir insbesondere in der Konvergenz eine klare Nachricht zuteil wird. Denn das Momentum aus den Impulsen entspringt paradoxerweise einem Ort, und das war nicht nur schon immer einer der erklärten (und institutionalisierten) Zwecke dieser Art von Orten, sondern auch der von mir ursprünglich zum primären Ziel erwählte. Wenn ich genau hinsehe—ich habe seit längerem erneut gesagt bekommen, dass ich das gefälligst tun soll—dann entdecke ich etwas bislang Unglaubliches. Es scheint, als muss ich mich auch vollständig neu darin entdecken.

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