Beiträge vom Dezember, 2008

Befreiend, Ihr Hobbyphilosophen

Dienstag, 30. Dezember 2008 16:21

Wenn man etwas schreibt, dann soll es gehaltvoll sein. Gehaltvoll ist es, wenn es einen praktischen Nutzen hat. Naja, und wenn es einen praktischen Nutzen haben soll, dann muss es schon irgendwie besonders spannend oder in der Regel aber wahr sein. Schließlich will man ja Recht haben und, was noch wichtiger ist, Recht behalten. Das zu tun, ohne Wahrheit, scheint wohl einfältig. Dann kommt es noch auf die Formulierung an. Sind die Metren gut, dann müffelt es vielleicht nach annähernder Alltagspoesie. Ist die Rhetorik gut, dann gibt es zum Ausgleich für das Sprachgewirr immerhin so etwas wie Plausibilität. Vielleicht ist das Wahrheitsgedusel aber für die Katze den Hund den Eimer. Weil’s nun dazu führt, dass nichts kommt, was nicht ohnehin schon klar war. Das aber macht nur Sinn, wenn wir die Welt bereits vollständig erklärt haben. Haben wir nicht. Daher, kaum zur Überraschung der Dauerleser, hier mein Plädoyer für ein paar durchaus reizvolle (man könnte mit allem Recht, oha, auch sagen: geile) Stunden. Anstelle also zwischen den Jahren auch noch das 200ste Kniffel auszupacken, weil man den Leuten, den man gegenübersitzt vielleicht gar nicht mehr so viel zu erzählen hat, der Anlass, der gerne auch mal Teil des Philosophiebaukastens werden darf:

Denken ohne Wahrheit

Denken. Ohne. Wahrheit. Für 1-N Spieler. Für Soziophobe und Partylöwen gleichzeitig geeignet. Viel Spaß.

Thema: Staunen und Zweifeln | Kommentare (0) | Autor:

Pfui Unkenrufe

Dienstag, 23. Dezember 2008 13:44

Das Weihnachtsgeschäft war dieses Jahr in Deutschland nicht schlechter als früher. Ich will mal wissen ob man den Unkenrufern “Pseudo-Experten” jetzt hoffentlich für ihre gewollt marktschädigende Inkompetenz im neuen Jahr kräftig das Gehalt oder wenigstens die Zulagen kürzt. Gegenüber dem Dollar hat der Euro im Dezember ordentlich zugelegt—ein Trend übrigens, den man schon früher sehen konnte, d.h. bevor das Weihnachtsgeschäft so richtig losging. Glücklicherweise lässt man sich hier zu Lande von solch prophetischem Unsinn nicht in die Irre leiten. In den Staaten laufen die Fernseher überall. Auch öffentlich. Daher konnte ich alle zehn Minuten einen Nachrichtenbeitrag im Fernsehen beobachten, der Leute auf der Straße fragt ob man wegen dieser größt möglichen Rezession (Weltuntergang!) dieses Jahr weniger ausgebe. Kein Wunder, wenn sich das der eine oder andere auch so überlegt. Aber da fragt man sich plötzlich, ob die US-Amerikaner da nicht plötzlich doch etwas verstanden haben. Leider gibt es genug öffentlich installierte Gegenbeispiele. Ich wäre spätestens auf dem Flughafen in Boston schier wahnsinnig geworden ob der nach Folter anmutenden Beschallung immer wieder neuer Interpretationen der 5 (oder waren es 7?) immer gleichen üblen Weihnachtsschlager. Meine ansonsten tierliebe Ader wurde bei der Gelegenheit partiell—will meinen: gegenüber nordischem Wild—deutlich (deutlich!) eingeschränkt. Und die Gallone, die kostet bald auch nur noch weniger als einen Dollar,  juhuu. Aber wer weiß, was hinter den Häuserwänden so vor sich geht?!

Achso, jetzt fragt sich der Eine oder die Andere: Was soll das denn? Weinachtsgeschäft? Geht’s da nicht um was anderes? Ja, schon. Eigentlich. Aber wie sonst sollte man die Gesetze der Marktwirtschaft aushebeln, wenn nicht so? Wohin denn sonst mit dem ganzen Angebot, das zu überhaupt keiner Nachfrage passt. Es sei denn, man ist halt eben wieder unkreativ und muss eben was verschenken? Wer soll denn den ganzen perversen Plastik-Kitsch sonst kaufen, der über’s Jahr hinweg für diese völlig debile Nische produziert wird? Einer meiner weiter entfernt wohnenden Nachbarn zum Beispiel, der hat eine Art Lichtorgel in Sternform im Fenster hängen mit dem er (oder sie, ich weiß es echt nicht) die ganze Nachbarschaft des Nachts tyrannisiert. Dieses unsägliche Bauwerk als geistiger Sproß eines neuronalen Fehlschlags hätte doch nichtmal in den 70ern in der hinterletzten Disko eine perverse Anwendung gefunden. Und da gab es Diskokugeln, Leute! Dieses blinkende, die Umwelt visuell verseuchende Machwerk hätte man nicht verkauft sonst! Nein, hätte man nicht. Niemals. Nirgends… Nie!

Tschingel Bälls, Tschingel Bälls, Tschingel oll se wäi!

Thema: Politik und Gesellschaft | Kommentare (0) | Autor:

Unable to comply

Samstag, 20. Dezember 2008 9:32

Majel Barrett starb. Unvergesslich, allem voram als Lwaxana Troi—wie sie uns auf die Nerven gehen konnte. Stets mit großen, mit richtig großen Auftritten. Wundervoll! Wir hätten sie prinzipiell auch als “Nummer Eins” bekommen können. Offenbar war man in den 60ern so weit noch nicht. Schade eigentlich. An Christine Chapel will man sich ja nicht wirklich erinnern müssen. Ob es nun gut ist oder nicht, dass man die alten Link Schlafanzugfolgen wieder auftaut, sei dahingestellt und wird wohl mit einer größeren Skepsis beäugt werden. Ob ein weiterer Genie-Wurf wie für BSG gelingt ist erstmal fraglich. Eines wird sich nach diesem Film aber auf jeden Fall ändern: Jeder Computer eines nicht sehr kleinen Universums braucht nun eine neue Stimme.

Link Majel Barrett ist gestorben

Thema: Film | Kommentare (0) | Autor:

Scheibenwelten und D-Learning

Sonntag, 14. Dezember 2008 11:14

Es ist mehr als schön, wenn man mal zu einem Vortrag eingeladen wird an dem man nun wirklich, wirklich, wirklich erzählen darf, was man am liebsten gerne mal erzählen will.

Scheibenwelten und D-Learning bei der F-sIDE


Der Fachschaft verspreche ich dafür hiermit eine höchstkonzentrierte Vorbereitung und auch für die “alten Hasen” einige neue Überaschungen. Ich bedanke mich in aller Form für das entgegengebrachte Vertrauen—auch, nein, gerade weil ich weiß, dass es mit einem gewissen und wohlbekannten Grinsen entgegen gebracht wurde.

Link F-sIDE

Thema: Hochschullehre, Staunen und Zweifeln, Wissenschaft | Kommentare (1) | Autor:

Was sind denn nun Septolen?

Samstag, 13. Dezember 2008 9:35

Ganz einfach, Septolen sind

a) die siebenfache Aufteilung/Unterteilung einer rhythmisch dominanten, zeitlichen Einheit in der Musik

oder

b) Die geistig unausgereiften, infantilen Spinnereien von Joseph, dem Bayern.

Thema: Realität | Kommentare (0) | Autor:

Da waren die auch

Donnerstag, 11. Dezember 2008 14:42

Wenn wir schon auf Dienst- und Forschungsreise in Boston unterwegs sind, dann können wir uns einen Abstecher hier hin nicht verkneifen, versteht sich von selbst. Stilecht mit Kaffee, mein Kollege Dirk Ifenthaler.

Harvard Dirk


Ich seh auf dem folgenden Bild zwar aus wie’n Pinguin mit neuronalem Defekt, aber egal, dabei sein ist alles. Kalt war’s halt.

Harvard Pablo


Bleibt nur noch lobend zu erwähnen, dass die vielzitierte Bildungs- und Forschungsstätte mit einem für US-amerikanische Verhältnisse höchst ungewöhnlichen Bild aufzuwarten weiß.

Harvard, Fahrräder


Das bleibt, wie die tatsächlich einzigartige Stimmung auf dem Campus (wohl zu recht viel besungen), in Erinnerung.

Thema: Reise | Kommentare (0) | Autor:

Durchgängig und Kitsch

Dienstag, 9. Dezember 2008 10:41

Boston ist nahezu durchgängig durchgängig, was ein feiner Zug ist. Zur Navigation, aber auch architektonisch. Ein Prominentes Beispiel hier:

Boston Durchgängig


Zur Weihnachtszeit haben die zusätzlich jede Menge Kitsch aufgebaut. Das ist manchmal, nee: immer,  schwer zu ertragen.

Boston Kitsch


Zudem dudelt in jedem noch so entlegenen Laden jede noch so geschmacklich entlegene weihnachtsmusikalische Vergewaltigung des Gehörs. Lebte ich hier, mir wäre das Fest zur dunklen Jahreszeit bereits deutlich vergangen. Da ich aber nicht hier lebe, führt die gebotene Distanz zum Gebotenen zu gebotenem Grinsen.

Thema: Reise | Kommentare (0) | Autor: