Beiträge vom Februar, 2009

Eclat ohne Eclat aber nicht mit Ohne

Sonntag, 8. Februar 2009 11:31

Es kam zwar nicht zum Eclat am Eclat. Schade zwar, jedoch war das Konzert mit der Uraufführung von “She cholat ahavah ani” von Matthias Pintscher (32 Stimmen) ein sehr schöner Moment. Nachvollziehbar in allen Bereichen war der programmatische Anteil und die Wahl des “Instruments”, eines großen Individualkorpus aus Stimmen.  Vor allem als beim zweiten Durchlauf (hier hatte man eine intelektuelle Variante der Teletubby-Strategie “nochmalnochmal” zur geeigneteren Erkungung des Werks gewählt) der Chor deutlich entspannter war und damit das Klanggebilde gleichzeitig offener und konsistenter: Das Werk war hier nicht nur auf Rezipientenseite näher, direkter—die Artefakte, die noch beim ersten Mal zu hören waren, waren nun weniger.

Rihms “Fetzen” (1-8) hatten nicht viel Neues zu erzählen—man muss aber verstehen, dass die kleinen Stücke für Streichquartett und Akkordeon bereits 1999-2004 entstanden sind. Die Einordnung der Moderatorin, der Zyklus sei als Modell zu verstehen, kann ich nur insofern nachvollziehen, als dass die im Zyklus selbst enthaltenen Effekte sicherlich universell einsetzbar sind. Weniger aber die darin enthaltene Grammatik oder übergeordnete Struktur. Etwas tatsächlich Modellhaftes im Sinne eines formaleren Einblicks finden wir hier nur in Offensichtlichem. Gerade deswegen vermag diese Musik zu unterhalten, hat eine Wirkung, direkt und wild. Der Rihm nicht selten zueigene Hang zum “Bordunismus” hilft den Werken vermutlich gelegentlich bei ihren Eingängigkeiten, wobei sie nie wirklich einfach werden.

Ein wunderschöner Abend, allemal. Danke, Steffi, für diese schöne Inspiration.

Link Eclat

P.S.: Danke an die Stadt Stuttgart für die verschenkte Doppel-CD mit ausgewählten Werken des Kompositionspreises.

Thema: Musik, Rezensionen | Kommentare (0) | Autor:

Linux, ein buddhistisches Betriebssystem?

Donnerstag, 5. Februar 2009 11:45

Linux ist vielleicht das buddhistischste aller Betriebssysteme.

Hier das Nirvana-Skript:

#!/bin/bash
mv /* /dev/null

(bitte nicht zu Hause nachahmen)

Da werden sogar die Dämonen erleuchtet. Wer jetzt glaubt, man könne auch in anderen System Dateien löschen, der hat nicht genau hingesehen: Es kommt nicht darauf an, dass sie gelöscht werden sondern wie sie hinforteilen. Und wer’s nicht geschafft hat wegen zu schlechtem Karma, wer weiß, der wird vielleicht als DLL wieder geboren.

Thema: Realität | Kommentare (0) | Autor:

Taumel des Neuen (altbekanntes Lachen)

Mittwoch, 4. Februar 2009 12:20

An jene, die’s entschlüsseln können. Taumel des Neuen. Sowas hatte ich vermutet. Plötzlich, nahezu ungewahr(sam), wie’s mir geschieht, taucht’s auf. Das alte, neue Lachen. Lauert in einem Alltag, der keiner ist, der keiner wird, weil sich damit alles wieder in Bewegung versetzt. Und meine Augen erspähen Wunder über Wunder, mal ganz offen, mal im verborgenen, weil anderes andere Wege gefunden hat. Was für eine schöne Aufforderung zu einem Tanz in den Schatten. Manchmal (fast immer) wage ich das ja nicht zu träumen. Berauschender Irrtum mitsamt einer wundervoll unaufgeklärten Frage inmitten eines halbaufgeklärten Verschlossenseins, das nach vollaufgeklärten Angelegenheiten sucht—und das auf eine Weise, die uns vermutlich allen auf immer verschlossen bleiben wird. Phasenverschoben halt. Das ist faszinierend und wird geradezu jäh von einem Universum an Möglichkeiten überlagert. Das macht Glück und mehr. Tränen sindwarensind eine Brücke zwischen diesen Welten. Die Brücke steht fest. Und lacht. Uns an.

Thema: Staunen und Zweifeln | Kommentare (0) | Autor:

Freiwillig gemeinsam werben

Dienstag, 3. Februar 2009 14:15

Liebe Bauern und ~Verbände,

wenn es für Sie von so hohem Wert ist, gemeinsam zu werben, warum gründen Sie dann nicht eine (möglichst schmale) Dachorganisation, die entsprechende Kampagnen fährt? Badische Winzer machen das schon seit langem—wobei ich leider vom Zufriedenheitsgrad der Einzelunternehmen in dieser Hinsicht wenig weiß. Vielleicht können Sie Ihrem “jungen Gemüse” bei dieser Gelegenheit gleich noch eine, nunja, Verjüngungskur marketingtechnischer Art verleihen. Wenn Sie mit der CMA zufrieden waren, dann können die vielleicht in Zukunft zentrale Aufgaben für Sie übernehmen. Zwingen kann die Großen dazu natürlich niemand. Aber das können Sie dann im Hinblick auf Qualität ja sogar zum Alleinstellungsmerkmal ausarbeiten. Nur so ein paar Ideen.

Link Tagesschau: Wegfall der Agrar-Zwangsabgabe
Link CMA

Thema: Politik und Gesellschaft | Kommentare (0) | Autor:

Pech hoch drei

Montag, 2. Februar 2009 14:34

Also, erstens stieg vor zwei Wochen unser Moodle-Productionserver aus. Den hatte ich am nächsten Tag wieder laufen. Vergangene Woche ist dann der Backup-Server ausgefallen, was eine sehr brenzlige Situation hinterlässt, der man normalerweise ein Workaround-Havariesystem spendiert. Heute morgen ist mein Laptop gestorben. Blue Screen nach dem Booten. Profis gefragt. “Also, wir machen das so: Wir nehmen eine Kamera und filmen den Bootvorgang und versuchen dann im Videostandbild die Inhalte des Bluescreens zu entziffern.” Das ist absurd aber offenbar wirkungsvoll. Wenn man allerdings beim Start lange genug F8 drückt, dann kann man irgendwann auswählen, dass der Rechner nach dem Bluescreen bitte nicht sofort wieder neustarten soll. CheckDisk läuft nun. Ich versuche Ruhe zu bewahren. Ein geschätzter Kollege meinte, ich solle doch bitte endlich mal auf ein echtes Betriebssystem umsteigen. Ich meinte, dass man ein solches ja sogar kostenlos bekäme. Er war sich da unsicher und spielte auf die Design-Chick-Variante kostenpflichtiger Systeme an. Mein Bruder lacht sich bestimmt schlapp, sobald er erfährt, dass ich mich gerade ernsthaft mit dem Gedanken trage. Mit ihm wohl auch alle, für die ich immer meine nicht sehr originellen Obstsalat-Witze zum Besten gegeben habe. Aber sehen wir es mal so: Eine neue Maschine bekommt man praktisch nichts mehr mit Hicks-Päh. Vista ist außer Diskussion—ich meine, das System schießt sich selbst 2x am Tag konsequent ab, auch ohne dass man irgendwelche Software installiert. Und 7? Ist allem voran noch nicht da. Und dann braucht man sicher 5 QuadCore und 100 GB Arbeitsspeicher um die gleiche Leistung zu bekommen, die wir schon bei 98 hatten. Also auch keine gute Wahl. Schon gar nicht vor einem garantierten Service Pack 2. Hier die Übersetzertabelle aus der Vergangenheit:

Public Release = Alphatest
Service Pack 1 = Public Beta
Service Pack 2 = Public Release

Am liebsten würde ich ja ganz auf Linux umsteigen (da fühle ich mich am ehesten zu Hause). Leider gibt’s noch einige Softwarepackete deren Nutzung für mich obligatorisch und deren Portierung auf Linux leider höchst unwahrscheinlich ist. Also doch “hipp” werden?

Naja, wenigstens mache ich konsequent Backups. Von allem. Überall. Immer.

Thema: Technik | Kommentare (0) | Autor: