Beiträge vom Juni, 2014

Kadmos Aha-Erlebnis

Samstag, 21. Juni 2014 18:53

Wutschnauze mit neuem Zwirn aufgeklöppelt,
Ein Stickwert des Ignor-Kranz gedrüllt
Auf fahrenden Sichtbarkeiten geräucherter Dummheit
Angereicht an Beeren aus Orientierungslosigkeit

Und somit nie erreichtes Aphrodisiakum
aus Langeweile geboren und herausgepresst
in eine Welt hineinverdrängt und – wie eine Kackwurst – achtlos auf ein altes Pianoforte gelegt

Da schielt und schilt man auf Jahrhunderte
gewonnenes Gut und grillt es
wie Billigfleisch an Bioreis und reicht noch lachend
Erdbeermarmelade dazu

Liebt derweil irgendwie indisches Flair,
Alles-Gut-Du, Schon-Alles-Okay-Irgendwie,
freut sich, wenn dann später die Gläser springen
voll achtlosem Vergessen, trotz Bart, voll achtlos halt so

Wir hatten bestellt um 8:20 Uhr
Prompt kam die Rechnung
Drei Euro Vierundzwanzig
Danke, ein Schnäppchen

Thema: Worte | Kommentare (0) | Autor:

Erste traditionelle Mitternachtsvorlesung

Mittwoch, 18. Juni 2014 15:32

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Philosophische Fakultät III
Institut für Pädagogik

Gemeinsam mit Prof. Dr. Michel Knigge.

Faul? Aber richtig! Erfolg und Glück im Leben - und dem ganzen Rest  Die erste traditionelle Mitternachtsvorlesung. Es wird auch TOTE geben - und Wahnsinn im Abgang.  Veranstaltungsort: Franckesche Stiftungen, Haus 5, Ernst-Christian-Trapp-Saal

Faul? Aber richtig! Erfolg und Glück im Leben – und dem ganzen Rest. Die erste traditionelle Mitternachtsvorlesung. Es wird auch TOTE geben – und Wahnsinn im Abgang.

Veranstaltungsort: Franckesche Stiftungen, Haus 5, Ernst-Christian-Trapp-Saal

Thema: Hochschullehre, Realität, Staunen und Zweifeln | Kommentare (1) | Autor:

Arminio in Halle: Zeuge der Verletzlichkeit

Dienstag, 10. Juni 2014 12:35

Der Arminio in Halle. Bei den Händelfestspielen.

Festspielorchester und Ensemble ingesamt berauschend, vielfältig, machtvoll. Allem voran die wunderschönen Stimmen, allesamt. Unbedingt hin!

Die Inszenzierung ist mir erstmal nicht gefällig. Sie startet zunächst beinahe platt vor gemalter Mauer und vor gemaltem Einsturz derselben. Ergießt sich dann aber in einer Parabel. In einer Innenschau der Oper (auch wörtlich, denn durch das Bühnenbild suggeriert, sitzen wir bald hinter der Bühne, werden Bündnispartner der Kunst, der Künstler und des ganzen Geschehens). Wir sehen die Verletzlichkeit der Kultur. Wir, Publikum, stehen ja plötzlich hinter der Bühne, hinter dem Geschehen und sehen immer wieder, dass der Vorhang fällt. Ein Teil der Handlung ereignet sich im Enthoben-Verborgenen. All jene Dinge, die sich dem Geschichtsverständnis enziehen (immanent) und all jene, die sich den Härten des Kunstbetriebs widmen (aktuell). Und bis zum Schluss kämpfen sie alle für eine Tugend der Bewegung. Immer angegangen vom Formalen. Nichts ist grimmiger als dieser unaufhaltsame Tod, ein Lustmolch und Voyeur gleichzeitig, der ohne Stimme kommt, der immer da ist. Der sich aufgeilen will, aber nichts gibt. Und der sogar die Handlung unterbrechen kann. Niemand sonst kann das. Und in seinem verlängerten Arm, gibt er Regie noch an, wenn er doch eigentlich längst verjagt wurde, wenn der Vorhang – auch unser hinterer – längst gefallen ist. Auf der Bühne hat die Tugend freilich gesiegt. Hinter der Bühne noch längst nicht. Aber wir lernen auch: Die Bücher können hier in der Oper (im Theater) dem Feuer  wieder entnommen werden, dem sie einst so unachtsam übergeben wurden. Was für ein Hoffnungsschimmer vor welch schöner Darbietung.

Thema: Musik, Rezensionen | Kommentare (0) | Autor:

Eine unzähmbare Alcina

Sonntag, 8. Juni 2014 11:11

Dresden. Semperoper. Händels Alcina.

Erstmals eine unzähmbare Alcina gesehen. Alles Gedachte über den Haufen geworfen. Die Neu-Freudsche Interpretation im Ruggiero war mir zu platt, und das hat sich auch auf “Verdi Prati” und “Sta nell’ Ircana” ausgewirkt. Wobei letzteres unglaublich gut zum Entlarven eingesetzt wurde. Vanessa Goikoetxeas Alcina war unglaublich. Auch stimmlich überirdisch. Völlig begeistert. Eine komplett neue Sicht. Das Bühnenbild (ständig in Bewegung) etwas, was einen noch im Tieftraum heimsucht (im positiven Sinne). Ich habe noch nie eine so lästige Bradamante gesehen (danke allein schon dafür: Christa Meyer), überraschend schön Christel Loetsch’s Oberto: was für eine Präsenz. Veronica Cangemi hat uns als Morgana bezaubert. Na, und, wo ich doch nicht eben ein Oronte-Fan bin: Jetzt hab’ ich’s auch endlich kapiert. Dank Simeon Esper. Meinen Ruggiero kann ich aber dennoch nicht hergeben. Das mag man mir nachsehen. Wenngleich mich die völlig andere Interpretation sehr gefreut hat! Bravi, Bravi. Was für ein schöner Abend.

Thema: Musik, Rezensionen | Kommentare (0) | Autor:

Heavy winds

Montag, 2. Juni 2014 19:37

Heavy winds made it impossible to go outside

Heavy winds made it impossible to go outside.

Thema: Bild und Kunst, Realität | Kommentare (0) | Autor: