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Etwas vor’m Glück

Mittwoch, 6. März 2013 17:30

Soeben bin ich aus einem unverhofft berauschend schönen Gespräch gestolpert, das seine bisweilen herrlich wirren Assoziationen bis in die Höhen und Niederungen des Glücks (vs. Zufriedenheit) ausdehnte. Das brachte zusätzlich etwas Muße, die in letzter Zeit etwas rar gestreut war, und genau genommen, planmäßig, heute auch weiter rar sein sollte. Dankbar bin ich für sowas, ganz einfach. Es kommt aber anders, als man denkt sowieso, und überhaupt gibt’s ja noch ne ganze Menge mehr dahinter. Weil ich wusste, was ich nicht weiß, wenn ich wüsste, was jemand nie wusste, wüsste ich wenigstens etwas über Nichts. Glück also ist etwas, was sich (vielleicht Rekursiv) vor sich selbst setzt, vielmehr, vor das, was wir für Glück halten und es mit einem Zustand verwechseln, der sich ohne einen Prozess auflöst (sagt die Amygdala—> Nein, das ist kein Lied von Sally Oldfield und man kann auch nur mäßiges Brot draus machen, Verzeihung: weil). Die resultierende Uneindeutigkeit der Prozess-Situation (sic!) erzeugt eine mit großer Sicherheit spezifische Erwartung. Getränkt und gestärkt durch Erinnerungen, die an sich ja unwiederholbar sind. Impulse, entsprechender Ausprägung schwingen noch behäbig in der ersten Frühlingssonne, die dennoch keineswegs ohne Spuren bleibt, welche biseilgen eintauchen in die Wüste komplexer Schätze und, inmitten von sagenhaften Höhlen, seltene Seen finden—und das gleich ganz ohne Sagen. Dabei kann ich mich auf das Vortreffliche sowohl von meiner alten und neuen Lesart vor langer Zeit geschriebener Gedichte erinnern, ohne, dass ich mehr dazu Position beziehen muss. So hieß es früher, nicht ganz ohne Aggression gegenüber einem zu früh entfachten Konservatismus:

Das Gold aber wird matt, die Tage
Das Feuer nicht

und dürfte nach jüngst zusammengefasster Lesart anders aufgefasst werden als:

Das Gold wurde also matt, die Tage. (Also wenigstens durch beinahe vollständige Induktion gültig).
Das Feuer auch, irgendwie, blieb aber anders. (formal gesehen also falsifiziert, und dennoch ist noch was dran geblieben).

Feuer kann überspringen. Daran hatte ich “damals” (ich bin langsam alt genug, dass ich das darf) nicht gedacht. Dabei freut es nicht nur am Rande, dass sich plötzlich (weit außerhalb “sozialer”, ergo: technischer Netzwerke) Vorschuss-Freunde auftun, und solche, die immer wieder Gutes tun, und damit soviel weiteres Schönes ermöglichen. Sätze über die Donau könnten vermutlich anders klingen, wenn man sie mal länger gesehen hat. Eine schöne Analogie, finde ich. Zumal das wieder ganz gut, zu alten und immer wieder auftauchenden Fragen passt. Großartig, wieder etwas zu bewegen und bewegt zu werden.

Thema: Staunen und Zweifeln | Kommentare (0) | Autor:

Zwischensemesterliches

Donnerstag, 31. März 2011 14:52

Es blieb eine Funkstille dazwischen. Die wurde genutzt, ein Semester zu beenden, eines vorzubereiten, ein Forschungsprojekt endlich abzuschließen, ein Buchkapitel zu Ende zu schreiben, eine Konferenz vorzubereiten und dazwischen noch so manchen Unfug anzustellen, wie etwa neue Freunde kennen lernen zu dürfen. Bewegte Zeiten, die eigentlich dazu einladen etwas mehr zu schreiben. Sei’s drum. Sich im nachhinein dafür hinzubiegen bringt eh nichts. Die zuvor genannte Forschungsgruppe wurde gegründet und gleich von Anfang an mit verschiedenen Expertisegraden begangen. Da sind etwa Forschungspraktikanten, Magisterabsolventen, BA-Absolventen. Von letzteren hat einer gerade großartig vorgelegt. Was will man da mehr?! New Orleans kann also kommen, die Papers dazu sind längst oben, wenngleich man nicht alle internationalen Freunde dort antreffen wird, diesmal. Vor dem Start werd’ ich noch zwei Vorlesungen halten dürfen. Eine nach der anderen. Ich bin nun doch gespannt, wie meine Stimme wöchtentlich montags, 14-18 Uhr durchhält. Immerhin hat jemand Wundervolles dafür gesorgt, dass ich wenigstens im gleichen Hörsaal bleiben darf.

Sonst hätte ich dazwischen gleich noch quer durch die Stadt hetzen müssen. Nach der Rückkehr warten gleich gefühlte Tausende von Prüfungen. Die “Ruhe” des normalen Lehr-Marathons kehrt da wohl erst Mitte Mai wieder ein. Ein dafür benötigtes Lachen wird glücklicherweise aus den Kontexten getragen, und das ist ja nicht überall immer der Fall—ich will mich da glücklich schätzen. Ansonsten steht zu erwarten (und zu befürchten), dass etwaige Begegnungsversuche mit entsprechend verrückten Ikonen aus den Zwischenwelten gut und gerne in die Versionen 7,8,9, ach. Es wird nicht langweilig werden. Einmal mehr gemäß dem Fluch: “Mögest Du in interessanten Zeiten leben.”

Thema: Alltag, Freunde, Feiern, Lachen, Wissenschaft | Kommentare (0) | Autor: