Beitrags-Archiv für die Kategory 'Staunen und Zweifeln'

Sagen wir mal so…

Donnerstag, 4. Dezember 2008 17:01

...liebe Freunde der Funkstille. Wenn ich das alles oder nur einen wesentlichen Teil davon vorhersagen konnte—und nicht im Nachhinein irgendwie rechtfertigen—dann ist das ja meine Sache, oder? Also dann soll der Vorteil, den ich daraus irgendwie ziehen kann gewissermaßen einfach meiner sein. Ich muss entscheiden, ob ich das Werkzeug hergeben will, das Wissen um seine Bedienung oder das, was das Werkzeug mit gelernter Lenkung zu verändern vermag. Natürlich kann ich auch einfach alles für mich behalten, insesondere wenn mir der Fortschritt ein Dorn im Auge wäre. Da wir leben, wie wir eben leben—und diese “Werte” auch jeden Tag brav hochgehalten werden sollen—will ich mich jetzt nicht als allein altruistischer Weltenretter verdingen. Das passt nicht zusammen. Auch, wenn das irgendwie allenorts suggeriert wird. Ich bin in fast globaler Sicht kein Ideologe. Und einer zu sein interessiert mich wahrlich nicht. Aber meine Umwelt darf wählen. Das ist dann immerhin nicht umsonst, schon gar nicht vergebens. Dann grübelt mal schön weiter. Es wird mir dann ein Lachen sein.

Sagen wir mal so

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Halbrückkopplungen

Donnerstag, 27. November 2008 19:41

Ketten von Dingen, wir reden von Sequenzen. Unterschiedliche Gewichte zwischen den Übergängen (die eigentlich spannenden Momente hier) vorausgesetzt aber längst nicht nachgewiesen. Das folgende ist nur eine Skizze, zeigt welchelseitige—ja, wie soll man das nennen—Halbrückkopplungen? Das klingt für’s Erste für mich noch am treffendsten. Da dreht er wieder, denkt ihr. Dreht an Worten, bis man darin nichts mehr finden kann. Geht nicht einfacher. Verliert einfach(er) seinen Reiz. Eine Ahnung von einer Ahnung der Berechenbarkeit seltsamer Übergänge ohne Zustände bekommen. Das kommt mir spannend vor. Ja, ich glaube auch, dass das verrückt ist. Aber die Verrückung ist durchaus eine in sich freundliche, wenngleich nicht immer eine wohlgemeinte. Da ist der Interpreteur zwar nicht ganz von zu trennen, und mag man ihm auch Unfug vorwerfen—die Modelle sind kein Unfug. Denn, zum Erstaunen aller Hobbykritiker, tun sie ja was. Irgendwie sogar was halbwegs Nützliches. Warum das so ist, darüber dürft ihr entweder nachdenken oder euch zergrübeln.

EmN1-N4


Bleibt die eine oder andere Frage übrig: Realisationen N1-N4 abgebildet oder ausgeformt? Verwegen aus der Struktur Em -> (N1 .. N4) abgeleitet. Sonst wäre ja noch was draus zu holen. Nein, wir nehmen hier einfach die Struktur, die schon da ist. Warum auch nicht, meine sehr verehrten Damen und Herren? Da ist nichts langweiliges dran! Komplex genug ist sie ja. Und damit allein kann man sich schon Jahre beschäftigen. Zustände über Bord werfen (sonst bekommt man welche), Übergänge finden und einbinden, Projektionen mehrdimensional kartographieren, anfangen zu navigieren. Und dann kommt der ganze Rest. Fangen wir also an?

Wir könnten natürlich auch Gesichter Antlize zu halbverführenden Ketten verbinden, die entzerrt nicht mehr ganz so spannend aussehen (Untertreibung!). Aber wer würde das schon machen und sich nicht im gleichen Atemzug eine wenig würdevolle Unanständigkeit vorwerfen lassen. Hey, ich hab’ überhaupt nichts gegen Unanständigkeiten—aber sie müssen schon irgendwie Authentizität mit sich bringen—und es gibt einfach Sachen, die kann man sich, sagen wir mal als 14-jährige/r, einfach nicht vorstellen (was an sich wieder völlig in Ordnung ist). Bloß kommt man dann eben nicht in irgend einem Sinn als Interpretante in Frage. Ja, so ist das. Ganz egal, was da für ein Modell (ha, Doppeldecker!) dahinter liegen mag. Klar soweit? Gut.

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Bildnachtag: Neue Schatten

Sonntag, 9. November 2008 1:24

Habe mich mal an einer ersten Visualisierung versucht. Ist irgendwie nicht ganz vollständig und natürlich bei weitem noch zu zurückhaltend. Zum Zweck der Zurückhaltung fliehe ich hier mal in eine halbvage Abstraktion. Aber es ist ein Anfang.

Neue Schatten

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Neue Schatten

Samstag, 8. November 2008 13:28

Kurz vor einer Zeit, in neuen Schatten zu tanzen, die noch entdeckt werden wollen. Ich habe die Schatten schon länger im Verdacht, ein paar der spannendsten Geheimnisse aufzudecken. Dieser Intuition habe ich ja diese Seite gewidmet. Allenthalben gibt es einen großen Unterschied zwischen den Konstrukten der Phantasie und den objektweltberührten und entsprechend selteneren Momenten der Gegenwart. Die Augen folgem dem Bild, reizvoller Zwischenstand in einem Prozess zwischen einer allmählichen Schüchternheit und einer sehr mächtigen Präsenz. Das ist etwas, wovon man nicht zu träumen wagt. Doch wie vieles, passiert es einfach. Und wenn ich die neuen Schatten umdrehe, sie mir vor Augen führe—denn Schatten kann man nicht begreifen—dann ist Kälte Wärme und etwas darin verschmilzt zu einer seltsamen Einheit, die nicht das bedrohliche Chaos ist, das andernorts heraufbeschworen wird. Sondern einfach Chaos. Es ist ein Auge eines Sturms oder aller Stürme. Dabei verschmelzen Unbeweglichkeit mit äußerster Bewegbarkeit. Das wirkt auf den Verstand mit großer Wucht. Warum? Weil es eben gerade auf untheoretische Weise Unvereinbarkeiten auflöst und uns zeigt, wie wenig abgeschlossen, wie wenig diskret die Objektwelt wirklich ist. Das Erleb(n)en einer in sich—im Verhältnis zu unserer Natur—widersprüchlichen Realisierung ist eine Herausforderung, die der Verstand selbst nicht auflösen kann. Da sich der Verstand aber ebenfalls nicht auflösen kann oder wird, versucht er—bei hohem Stress und gleichzeitig hoher körpereigens angekündigter Belohnung—etwas zusammen zu führen, was so konstruiert wurde, dass es nicht zusammenführbar ist. Es ist also ein Prozess, den man im reizvoll-angenehmen Fall fortführen will. Diesen Prozess aufrecht zu erhalten ist eine hohe Kunst, die sicher nur von sehr wenigen wirklich beherrscht wird. Also bricht er nach überschaubarer Zeit und löst sich—glücklicherweise in der Regel in Wohlgefallen—auf. Den Wahnsinnigen kann ich zumindest verstehen, da ihm (oder ihr) der Antrieb gegeben, aber die darin enthaltenen Wunder des Erlebens nicht gegönnt sind. Das wird einen wohl zerstören, nehme ich mal an. Ein Grundanker (Grund-Anker) der Realisierungen bleibt bestehen, wenn die Quellen der Schatten authentisch sind. Das ist eine wesentliche Voraussetzung. Vermutlich kann ein vorrübergehendes Spiel die Zustände nur erhoffen lassen und nicht heraufbeschwören. Wahrscheinlich wird sich der eine oder die andere daher in die Extreme begeben um irgend eine Intensität hin zu bekommen. Das stelle ich mir gleichzeitig einsam vor; und wenig anziehend. Dabei ist nicht das an sich Extreme abschreckend, sondern lediglich der Grund warum es aufgesucht wird. Wie so oft, wegen einer Nicht-Erfüllung. Insbesondere, weil wir in Zeilen und Text, in Bildern und Film unseren Verstand so wundervoll betrügen können.

Die Verschmelzung der Wiedersprüche will sich anfühlen, wie ein aufgelöstes Paradox ohne Zuhilfenahme es Dogmas (wobei Dogma eigentlich nur eine Umschreibung für dummes Axiom sei). Wenn man all das jedoch zusammenführt, dann ergäbe sich daraus ein Theorem mit besonderer Aussage: Was, wenn die Quellen der Schatten nie außerhalb unseres komischen seltsam zugänglichen Verstandes getrennt waren? Die Idee davon bleibt, und die Annahme ihrer Theoreme gefällt mir immer mehr.

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Intelektueller Dopplereffekt

Freitag, 22. August 2008 7:53

“Erst haben sie gute Ideen.
Dann werden sie gut.
Dann werden sie genial.
Dann werden sie arrogant.
Dann werden sie doof.”

Intelektueller Dopplereffekt


Es ist schwer festzustellen, ob diese Einschätzung eines weitgereisten Scholaren nun ein allgemein auf Menschen zutreffender Eigenschaftsverlauf oder einfach nur ein intelektueller Dopplereffekt bei ruhendem Beobachter ist: Erst eine Blauverschiebung, dann eine Rotverschiebung. Vielleicht wird sich das herausstellen. Möglicherweise ließe sich das sogar messen.

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Aufrichtigkeitsauflösung qua Goldfisch

Mittwoch, 20. August 2008 19:10

Zwischen den Brücken der Kommunikation einen unter Wasser gestrandeten Goldfisch zu finden und dabei auch noch vorzugeben, es mache Spaß, grenzt an ein Wunder der Aufrichtigkeitsauflösung. Okay, hab’s verstanden. Die Meta-Ebenen dienen dem Schmutzschutz. Aber nicht vor der Intensität, sondern vor der Langeweile. Denn man sieht nur die im Lichte… Wer nichts ahnt, der nichts gewinnt—gut, eine billige Abwandlung. Immerhin.

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Die Überlegenheit des menschlichen Verstandes

Donnerstag, 10. Juli 2008 9:30

Viele Leute sind so sehr von der Überlegenheit des menschlichen Verstandes überzeugt, dass sie darüber ganz vergessen ihn zu benutzen. Ich glaube nicht mehr wie früher, dass es sich dabei um ein—vielleicht sogar heilbares—Symptom handelt. Dieser Umstand scheint ein integraler Bestandteil des Verstandes zu sein. Er will nicht benutzt werden. Er (irgendwie operand) und die Umwelt (irgendwie klassisch) belohnen die Nicht-Nutzung auf so auffällig vielfältige Art, dass sie auf immer weniger geheimnisvoll wirkende Weise wie ein unattraktives Geschwür wirkt. Art und Weise der Funktion! Dass ich nicht lache! Es ist schonmal völlig unsexy einen Verstand zur Schau zu tragen, es ist völlig unökonomisch und ebenso höchst risikoreich, einen solchen offen einzusetzen.

Besser fahren jene, die ihn hin und wieder gegen Gebühr verleihen. Ganz richtig! Das führt zu einem intellektuellen Hase und Igel Spiel. Gut, verschafft einem auch nicht mehr Gesellschaft, aber ist ökonomisch schon ein kleines Quäntchen (sic!) besser. Davon gibt es mehr Auswüchse als man annehmen will. Man muss indes, wie vielfach erwähnt, etwas anderes tun als das was man versprochen hat. Sonst kann und will der Laie die Idee nicht kaufen. Weil er sie nicht versteht. Sonst wär’ er ja andererseits kein Laie. Ist ganz einfach. Und wär er kein Laie, dann müsste er nix kaufen (nein, das ist kein Teufelskreis). Macht man das, was man mit dem Laien vereinbart hat, passiert etwas latent tragisches: Nichts funktioniert. Versucht man indes mit dem Laien etwas Brauchbares im Vorfeld zu vereinbaren, kauft er’s nicht. Weil er’s nicht versteht. Wenn man also in diesem Prozess ganz ehrlich ist, fällt man auf die Nase—genau genommen fallen alle auf die Nase. Oder man kämpft ehrenamtlich gegen Windmühlen—denn: wer würde diesen Irrsinn auch finanzieren?

In einem Fall ist also jemand unzufrieden, weil der Experte die so plausibel klingenden (aber nicht umsetzbaren) Ideen nicht zu einem Guten umsetzen konnte. Im anderen Fall kommt man gar nicht erst dazu, etwas auszuprobieren. Man verkaufe also immer was Plausibles, fertige dann aber was Brauchbares an. Und alle sind zufrieden. So weit ist das natürlich Theorie. Funktioniert deswegen aber. Etwa wie folgt ließe sich das illustrieren—oder auch anders, aber jetzt ist es halt so geworden:

Nebenzeichnung 1


So entstehen hin und wieder aus Verzweiflung, dann und wann aus Verlegenheit, manchmal gar aus Langeweile die Ausbrüche eines Restverständchens. übriggeblieben in der Halbrevolution eines zwar nachmittäglichen aber gescheiterten Weltrettungsversuchs (halbherzig). Man kann, daraus abgeleitet, natürlich auch eine völlig unsinnige Maschine konstruieren—und immer noch völlig deduktiv:


 


Unsinnige Maschine


Sie hat, wie übrigens viele erfundene Maschinen, einen weder planerisch noch praktisch erkennbaren Nutzen für irgendjemanden, außer den einer meta-verdrehten Erheiterung, wenn man statt auf des Pudels Kern (der ist seit eh und je langweilig) auf des Rätsels Lösung stößt. Ein kleiner, aber nicht eben feiner Unterschied. Das Ende der Geschichte ist und bleibt aber klar: Sie kulminiert in einem Weltmodell ohne Inhalte, mit völlig arbiträren Bezügen, uneinschätzbaren Verzögerungen. Das ist dann eher die komplett chauvinistische Variante des Solipsismus. Wird Inhalt jedwelcher Art eingeführt hineingegeben, kommt vielleicht irgendwann mal irgendwas raus. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Und letzterer Fall ist sogar noch der zutiefst wünschenswerte. Jedenfalls kann man sich das Modell praktisch etwa so vorstellen (oder halt auch ganz anders, wahlweise):


 


Gegenstandsloses, systemdynamisches Modell


Obwohl: Praktisch ist eigentlich nichts dran. Aber das gehört ja so. Denn der Laie trifft die Entscheidung für die anstelle der Experten. Das ist zwar immer wieder richtig dumm, ist aber so. Manchmal hilft es, sich eine USB-Tastatur ins Ohr zu stecken (pluggen).


USB im Ohr


Man sollte bei einer solchen Konfiguration jedoch unbedingt davon absehen, andere mehr als erforderlich auf den verbundenen Instrumenten spielen zu lassen. Das kann wiederum zu absurden Situationen (ja, genau!) oder sogar zu bleibenden Schäden führen (wie vielfach empirisch repliziert). Hey, aber: Karriere ist nicht alles, oder? Träume sind Schäume und Fähigkeiten werden ja ohnehin überschätzt. Kausalattributionen sollten (!) hier natürlich ebenfalls ohne Verwendung des Verstandes durchgeführt werden. Kontingenzen sind doch was für Weicheier! Ganz anders wird das Problem von König Hanses dem Ersten und der Julia des Mondes gelöst. Obschon man dem Bild einen Teil der Tragweite des ganzen Irrtums oder die ganze Tragweite eines Teils des Irrtums entnehmen kann—aber nur, weil es bösartigerweise dahingehend bearbeitet wurde. Das verbogene Bildmedium, aber das ist eine andere Geschichte.


 


König Hanses I, Julia des Monds mit Tastatur


Hier endet die selbsterheiternde/~erhaltende Tirade. Aber wir halten soweit fest, dass alles anders wieder gleich zyklisch sich nicht von der Wiederholung ausschließen würde (Würde des Menschen und der kategorische Konjunktiv). Weil viele Leute so sehr von der Überlegenheit des menschlichen Verstandes überzeugt sind, dass sie darüber ganz vergessen ihn zu benutzen.

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