Autorenarchiv

Zoon Zone

Montag, 23. Juni 2008 17:08

Es ist möglich, sich im gleichen Halbsatz über unsägliche Dummheit aufzuregen und sie im zweiten zu begehen. Sogar ohne, dass einem auffällt, dass es da durchaus Zusammenhänge gibt. Es ist auch möglich völlig unfähige Menschen zu engagieren, die beim wiederholten gegen die Wand rennen immer noch die eigene Beule nicht spüren. Wo der eine sich in die Ungerechtigkeit der Welt stürzen sieht, runzelt der andere nur die Stirn, den virtuellen Schraubenschlüssel für eine Sekunde und einen Kaffee lang beiseite legend, beide mit fast identischen Voraussetzungen gestartet. Aber dem einen von beiden wurde der nicht ganz so virtuelle Hintern vielleicht einmal zu oft von sanften Engelszungen abgeleckt, so dass sich jede Relation von Gemeinheit relativiert: Der Hungrige schlägt dem Gastgeber ins Gesicht, weil das Brot schon einen halben Tag alt ist und es die Lieblingsauflage nicht gibt. Dass der viel freundlichere Gast noch Schicksalsschläge fern jeder Relativierung erträgt, ist eben nicht ein kleines aber hier ein weiteres Detail. Es relativiert an sich die Haltung des Hungrigen in dieser Gleichung einmal mehr. Manchmal ist Luxus zum Kotzen. Was für den einen Großmütigkeit ist, ist für den anderen normale Arbeit—bloß: wer ist der Held? Wie man in den Markt reinbrüllt, so purzeln die unverdienten Belohnungen heraus. Flüstern ist schwieriger. Aber das Schreien bringt auch maximal nur Bedauern hervor. Und von Bedauern kann sich kein noch so ausgefeiltes Meta-System nähren. Vielleicht erzeugt es eine kurzfristige Betäubung. Zumindest würde das erklären, warum immer wieder jemand kaum eine Garstigkeit für ein süßes Bedauern auslässt. Warum eigentlich folgt der Zoon Politikon auf den Zoon Logon Echon? Ich habe manchmal den Eindruck, als müsse es anders herum sein. Immer öfter glaube ich indes, dass beide überhaupt gar nichts miteinander zu tun haben. Gelegentlich will ich gar Fallbestätigungen dafür sehen (Achtung, Existenzhypothesen), dass beide sich gegenseitig ausschließen. Es muss nämlich kein gutes Ende nehmen: Muss nicht, muss nicht, muss nicht. Hey, das war kein “darf nicht”, okay?!

Zoon Zone


Warum alles trotz allem immer noch so gut funktioniert, bleibt mir ein immer größer werdendes Rätsel. Aufgrund oberflächlicher Analysen dürfte das gar nicht gehen. Es geht aber irgendwie doch. Und gerade dieser Umstand erzeugt nicht eben Urvertrauen, weil ein solches Vertrauen in seiner mittleren und letzten Konsequenz noch pessimistischer wäre als meine hier gezeichnete Temporärvermutung: Entweder wäre demnach ein den Ordnungsmächten entkrochener Schöpfer unendlich blöde oder aber bösartig jenseits der gängigen Vorstellungskraft. Beides wäre nicht besonders schön. Nox.

Thema: Staunen und Zweifeln | Kommentare (0) | Autor:

Rückschritt

Sonntag, 8. Juni 2008 15:37

Neuer Kurzfilm. Soeben auf der Martinée im Wøft erstmals vorgestellt.

Die Artefakte durch die Komprimierung sind noch weniger schön als bei den anderen beiden Videos. So ist die DVD-Fassung doch besser. Aber man kann sich vielleicht ein Bild über Sinn und/oder Unsinn machen.

Thema: Film | Kommentare (0) | Autor:

Gesammelt-kreativer Unsinn, part I

Dienstag, 27. Mai 2008 18:04

Beim Drüberstolpern drüber gestolpert. Was für den kleinen Hunger zwischendurch.

Link Star Trek vs. Simpsons

Link Guildwars Rhapsody

Link Legend of Zelda: Parody of Time (sehr kaputt)

Thema: Realität | Kommentare (0) | Autor:

Deckeneffekt

Samstag, 24. Mai 2008 9:47

Gestatten, die Dame, der Herr, nein, ich kann Ihnen leider nicht durch Introspektion bei der Operationalisierung von Glück behilflich sein. Nein, es ist nicht so, dass mich das Glück nicht hätte, es hat mich sozusagen fest in seinen Klauen, wenn Sie so wollen. Jedoch ist’s eben dieser Deckeneffekt, der es mir seit sehr langer Zeit völlig unmöglich macht, eine geeignete Skala anzugeben—sieht man von meinem besonderen “Technik-Karma” einmal ab. Sie werden daher vermutlich verstehen, dass mir unwohl ist bei dem Gedanken, es würde eben diese verschobene Baseline herangezogen—und selbst das Unwohlsein hierbei wäre auch nur irgendwie im übertragenen Sinn zu verstehen. In der Tat, ich habe längst aufgegeben nach einer Art ausgleichender Gerechtigkeit zu suchen (à la: die Rechnung kommt bestimmt irgendwann)—in den 20ern hatte ich noch seltsame Ansichten, wie das Universum zu funktionieren hätte. Heute ist das natürlich alles besser. Einatmen, ausatmen, weitermachen.

Deckeneffekt, Ausdruck


Was für unglaublich wundervolle Tage!

Thema: Staunen und Zweifeln | Kommentare (0) | Autor:

Dahinter

Montag, 19. Mai 2008 18:50

Hab etwas gegen das Gähnen zu erwähnen, Intsch im Wunderland!

Dahinter

Denkt an die Stunden, die langen und gemütlichen
Ist dort immer noch das Bild?
Er hat es doch gelesen
Ein Kreis, der sich nicht mehr schließen muss

Thema: Worte | Kommentare (0) | Autor:

In einer Woche wieder…

Freitag, 9. Mai 2008 22:14

Ich melde mich hiermit für eine Woche ab. Am 19.5. bin ich wieder da.

Ich wünsche allen eine wundervolle Zeit.

Thema: Schattenreigen | Kommentare (0) | Autor:

Mein Anzug ist größer als deiner

Mittwoch, 7. Mai 2008 8:33

Zu den wohl schlechtesten Filmen aller Zeiten zählt vermutlich Iron Man, der derzeit leider in den Kinos läuft. Dabei er ist er auch nicht kultig-schlecht, erfüllt nicht eine Anforderung für guten Trash. Ich war leider dumm genug einer Empfehlung zu folgen. Dass der Film keine Handlung haben würde, war ja noch klar. Dass er allerdings auch alles andere nicht haben würde, war nicht klar. Einordnen würde ich ihn noch unterhalb des 80er Jahre Machwerks Robocop (der dabei noch deutlich rasanter war). Das ist nicht mal gutes Popkornkino. Da hilft auch Jeff Bridges als böse Variante des väterlichen Nikolaus nix. Auch, dass man den großartigen Cuba Gooding jr. mal wieder in eine völlig belanglose Nebenrolle castet, sollte mehr als genug über den Film verraten (“I need you more than Cuba Gooding needed a better part…”, Team America). Der andere Junior, Robert Downey, kann ja sonst auch ein wenig spielen (wenn nicht gerade…) aber ohne Drehbuch, Plot und mehr hat er’s auch schwer. ILM ist wie gewohnt, nicht schlecht zwar, hat aber auch nicht wirklich Neues zu bieten, so dass sich das eigentlich noch nicht einmal für CG/SFX-Fans lohnt. Über Gwyneth Paltrow will ich eigentlich nichts mehr sagen, denn da ist alles gesagt, und mehr Analyse möchte ich den geneigten Lesern ersparen. Bloß, bitte, an alle mit mehr als 6 Gramm Hirngewicht: Lieber in einen anderen Film gehen. Oder halt wahlweise vorher oder hinterher massiven Alkoholmissbrauch am eigenen Körper anwenden (vorher ist vielleicht lustiger).

Thema: Rezensionen | Kommentare (0) | Autor: